Sandefjords Blad - 3. Prozesstag
Anwältin Ingrid Skog Hauge (links), Gro Fredheim vom Norwegischen Gesundheitsausschuss (helsepersonellnemd) vertraten den Norwegischen Staat.
- Erfreulich, wenn man mehr Krebskranke retten könnte
Nichts wäre erfreulicher als eine Entdeckung, durch die eine größere Zahl von Krebspatienten gerettet werden könnte“, so Sigbjørn Smeland.
Sigurd Øye (sigurd.oye@sb.no)
Er ist Leiter der Krebsklinik im Radiumhospitalet und verfügt über langjährige Erfahrung in der Krebsbehandlung. Smeland sagte als Zeuge für den Staat in dem Prozess aus, den der deutsche Arzt Ryke Geerd Hamer gegen den Staat angestrengt hat, um die Zulassung als Arzt zu erhalten.
- Smeland distanzierte sich von Hamers Theorien, die seiner Meinung nach der allgemeinen Auffassung und dem Wissen über Krebs und Krebsforschung widersprachen.
Weiß viel über Krebs
- „Wir wissen heute viel über die Krebsforschung, und wir wissen, dass Strahlentherapie, Chemotherapie und Medikamente sehr wirksam sind“, sagte Smeland, „diejenigen, die keine solche Behandlung erhalten, sterben."
- Hamer hat vor Gericht wiederholt behauptet, dass seine Lehre 98% der Krebspatienten rettet, während in der Schulmedizin 98% sterben. Smeland kann diese Zahlen nicht nachvollziehen.
- „Die Prognosen haben sich in den letzten Jahren stetig verbessert. In Norwegen überleben 60% der Menschen mit Krebsdiagnose die ersten 5 Jahre“, so Smeland.
Hamers Theorie nicht bewiesen
Die Staatsanwältin, Ingrid Skog Hauge, fragte, ob es Beweise dafür gebe, dass ein Schock Krebs verursachen kann, wie Hamer behauptet.
- "Es gibt wenig Forschung zu diesem Thema. Aber das bisschen Material, das vorliegt, untermauert Hamers These nicht“, so Smeland.
Er fuhr fort, dass alle Ärzte die Verantwortung haben, ihren Patienten die bestmögliche Behandlung zu gewähren. „Diejenigen, die ihren Patienten empfehlen, keine traditionelle Krebsbehandlung in Anspruch zu nehmen – wie Hamer –, handeln völlig unzulässig“, sagte er.
- „Die Volksmedizin [*gemeint Schulmedizin] hat die Lebensbedingungen und die Gesundheit der Menschen verbessert, so dass Männer und Frauen heute immer länger leben“, sagt Sigbjørn Smeland.
Die Anwälte waren sich uneinig
Sigurd Øye (sigurd.oye@sb.no)
Die Anwälte in diesem Rechtsstreit waren sich hinsichtlich ihrer beiden Vorgehensweisen sehr uneinig. Erik Bryn Tvedt, der Ryke Geerd Hamer vertrat, war der Ansicht, dass sein Mandant nicht die Informationen erhalten hatte, die er vom "Statens helsepersonellnemd" (staatlicher Gesundheitsausschuss) hätte erhalten müssen. Herr Hamer beantragte u. a., vor dem staatlichen Gesundheitsausschuss (helsepersonellnemd) aussagen und erscheinen zu dürfen, wenn der Fall entschieden werden sollte. Dies wurde ihm nicht gewährt.
- “Der Ausschuss hatte alle Zeit der Welt und alle Sachkenntnis, um Hamer zu beraten. Das hat sie nicht getan“, sagte Bryn Tvedt. Er fügte hinzu, dass dies der wichtigste Einwand des Klägers war.
- Die Rechtsanwältin Ingrid Skog Hauge widersprach dieser Behauptung. Sie war der Meinung, dass Hamer die notwendigen Informationen erhalten hatte. Auf keinen Fall sei dies eine fehlerhafte Behandlung des Verfahrens, sagte sie.
- Skog Hauge prüfte sorgfältig die Vorschriften für Zulassungen, über die der staatliche Gesundheitsausschuss (helsepersonellnemd) allein entscheidet. Nach drei Tagen vor dem Gericht (tingrett) behauptet die Anwältin folgendes: "Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass die Entscheidung des staatlichen Gesundheitsausschusses aufgehoben werden sollte."
- Skog Hauge forderte, dass der Staat freigesprochen werden sollte.
- Sie ersuchte das Gericht außerdem, sich nicht über die medizinischen Entscheide des Ausschusses hinwegzusetzen.