Schwarzwälder Bote: Heilmethode oder Sekte?
Schwarzwälder Bote, 06.12.2005
Neue Medizin: Heilmethode oder Sekte?
Landeskirche hält Bewegung für gefährlich / Gesprächsrunde im Kreis nutzt Ansätze
Kreis Freudenstadt. Wenn Pfarrer Gottfried Holland über die „Germanische Neue Medizin“ spricht, klingt Wut in seiner Stimme mit. „Das ist Sozialdarwinismus pur“, beschreibt er die Ideologie der Bewegung. Als er kürzlich von einem „Gesprächskreis Neue Medizin“ in Betzweiler-Wälde gelesen hat, erinnert er sich an einen tragischen Fall.
Eine Person aus seinem Bekanntenkreis hatte sich ganz offensichtlich den Überzeugungen der Neuen Medizin angeschlossen. Sie hatte chronische Leukämie. „Wäre sie rasch mit einer Chemotherapie behandelt worden, hätte sie sicher 80 oder 90 Jahre alt werden können“, ist Holland überzeugt. Doch ihr Heilpraktiker riet ab. „Er sagte, dass Krebs sich selbst heilen kann und die Schmerzen zum Heilungsprozess gehören.“ Richtig glücklich sei sie gewesen, als der Arzt ihr sagte, dass die extremen Schmerzen in der Schulter von ungelösten Problemen mit ihrer Mutter rühren. Endlich hatte sie eine Erklärung. Heute ist sie tot.
Hansjörg Hemminger, Beauftragter für Weltanschauungsfragen der Evangelischen Landeskirche in Stuttgart, stuft die „Germanische Neue Medizin“ als gefährlich ein. „Der Mensch, der stirbt, hat es nicht geschafft“, beschreibt Hemminger ein geschlossenes System, das Selbstverantwortung in menschenverachtender Weise fordere. „Manche Menschen, die so wie die allermeisten Krebskranken Angst haben, wollen ein solches System, damit wenigstens in ihrem Kopf alles sicher ist.“ Für ihn ist die Neue Medizin eindeutig eine Sekte mit eigener Verschwörungstheorie: „Die Juden sind ein Feindbild Hamers. Sie stehen nach seiner Darstellung hinter der Schulmedizin, mit der sie ihr Geschäft machen wollen.“
Für Mana Meike Dirschka ist dieser Antisemitismus neu und verabscheuungswürdig. Sie leitet den Gesprächskreis Neue Medizin in Betzweiler-Wälde. „Ich stelle die medizinischen Ansätze von Hamer als eine Möglichkeit in einem breiten Spektrum von Ansätzen vor, mit der Erkrankung und der Angst umzugehen“, erklärt die Heilpraktikerin. Besonders Krebskranke, die nach der Chemotherapie keine Lebensqualität mehr sehen, griffen auf Hamers Postulate zurück. „Die Haltung, dass der Körper sich selbst heilen kann, ist der Heilung auf jeden Fall förderlicher als zu sagen: >Oh Gott, ich habe Krebs<.“ Dennoch würde sie niemals allein die Neue Medizin empfehlen. „Für welche Behandlung sich der Betroffene entscheidet, muss er allein mit seiner inneren Stimme abmachen.“
Die Zukunft des Kreises ist ungewiss. Nicht nur das Interesse lässt nach, auch habe sie, je mehr sie von der Person Hamer erfahre, umso weniger Lust, ihn weiterzuführen.
Hintergrund
Theorie der Neuen Medizin
Die von Ryke Geerd Hamer entwickelte Theorie über die Entstehung von Krebserkrankungen, die er als „Eiserne Regel des Krebses“ bezeichnet, beruht auf der Grundannahme, dass der Auslöser jeder Krebserkrankung ein hochdramatisches Schockerlebnis ist, von Hamer DHS (Dirk-Hamer-Syndrom) genannt – wie in seinem Fall der Verlust von Sohn Dirk. Dieses Schockerlebnis hinterlässt nach Hamers Theorie Spuren im Gehirn, die durch eine Computertomographie entdeckt werden können. Nach einer Konfliktphase folge, falls eine Lösung des zugrunde liegenden „biologischen Konfliktes“ gelinge, die Heilungsphase. Gelinge keine Konfliktlösung, bleibe der Patient in einer „Dauerstressphase mit Verbrauch seiner Lebensenergien“, dann sei der Tod des Patienten möglich.
Als Schlussfolgerung aus der Theorie zur Krebs- und auch allgemeinen Krankheitsentstehung aus Konflikten wird die Therapie von Erkrankungen, insbesondere von Krebserkrankungen, in der Lösung des zugrunde liegenden Konfliktes gesehen. Die Konfliktlösung führt zur Heilung der Erkrankung.
Eine schulmedizinische Behandlung wird nicht nur als unnötig, sondern sogar meist als schädlich angesehen.
Bekannt wurde Hamer 1995, als die an einem Tumor erkrankte sechsjährige Olivia Pilhar von ihren Eltern der schulmedizinischen Behandlung durch Flucht ins Ausland entzog. Erst nach Entzug des Sorgerechts war eine erfolgreiche schulmedizinische Behandlung möglich.
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Hinweis:
Evangelischer Gemeindedienst – Arbeitsstelle für Weltanschauungsfragen
Dr. Hansjörg Hemminger, Gymnasiumstr. 35, 70174 Stuttgart, Tel: 0711 2068237
hansjoerg.hemminger@elk-wue.de
Historische Anmerkung von H. Pilhar (nicht mehr veröffentlicht auf seiner Webseite):
Dieser Artikel zeigt, mit welchen Gegnern es Dr. Hamer real zu tun hat. Die Kirche maßt sich an, über die offenkundig wissenschaftlich richtige GERMANISCHE, ein Urteil zu fällen. In ihren Augen handle es sich bei der GERMANISCHEN um eine Sekte! Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen ...
Dass die Kirche selbst – wie auch die Schulmedizin – auf Hypothesen und Dogmen beruht, stört diese Herrschaften in keiner Weise.
Dass die GERMANISCHE bisher nach allen Regeln der Wissenschaftlichkeit, nur bestätigt und nicht widerlegt werden konnte, stört diese Herrschaften auch nicht.
Dr. Hamer mit Hilfe einer wissenschaftlichen Überprüfung zu widerlegen, auf diese Idee scheinen diese Herrschaften auch nicht kommen zu wollen.
Die Abermillionen, die nach menschlichem Ermessen völlig unnötig durch Chemo und Morphium zu Tode kamen und noch kommen werden, stört unsere Staatskirche – als eine der größten Krankhausträger – auch nicht im Mindesten.
Das ist Menschenverachtung!
In einem Atemzug wirft man Dr. Hamer Antisemitismus vor, weil er behauptet, es seien die Rabbiner – also ebenfalls Vertreter einer Religion, welche die GERMANISCHE unterdrücken. Das hat aber nichts mit Antisemitismus zu tun! Das ist ein schwerer Vorwurf! Dr. Hamer ist kein Antisemit! Wir sind keine Antisemiten! Niemand hat etwas gegen Semiten oder Juden oder gegen Zugehörige irgend einer anderen Religion. Wir alle wollen eine menschliche Medizin. Was ist daran verwerflich? Und wenn man uns an unserer Gesundheit schädigen möchte, wenn man uns nach dem Leben trachtet, dann wehren wir uns! Und erst recht dann, wenn es um unsere Kinder und somit um unsere eigene Zukunft geht.
Aberglaube und Tyrannei – auf diesen einfachen Nenner kann man das Verhalten dieser heute Herrschenden reduzieren.
Mit Verleumdung, Verhetzung, Ausgrenzung, Verfolgung und Wegsperren wird man eine wissenschaftliche Tatsache nicht auf Dauer bekämpfen können. Denn die Entdeckung von Dr. Hamer können alle Menschen am eigenen Leib nachvollziehen und gesund sein, das möchte ein jeder! Es betrifft uns alle unmittelbar.
Dr. Hamer hat Naturgesetze entdeckt und formuliert. Naturgesetze sind meiner Auffassung nach Ausdruck des Schöpfungswillens. Sie sind ehern und unumstößlich und deshalb auch sehr leicht zu überprüfen. Naturgesetze zu ignorieren oder leugnen zu wollen, ist meiner Meinung nach realitätsfremd. Nur unter Berücksichtigung der uns innewohnenden Natur, kann man therapeutisch erfolgreich sein.
Glauben darf jeder was er möchte, sofern er nicht auf Kosten anderer agiert. Wenn man aber nicht mehr das glauben darf, was im wissenschaftlichen Sinne beweisbar ist, dann liegt ein gefährlicher Fundamentalismus vor, dem entgegengetreten werden muß.
Wir brauchen nicht nur eine neue Medizin, die auf Naturgesetze aufbaut.
Wir brauchen auch eine neue Religion, die Naturgesetzen nicht widerspricht.
Wir brauchen auch ein neues Geldsystem, das sich in Naturgesetze einordnet und nicht uns Menschen versklavt.
Und wir brauchen auch eine neue Gesellschaftsform, die uns Menschen eine bio-logische Lebensweise gestattet. Wenn in den sog. zivilisierten Ländern die sog. Zivilisationskrankheiten im Steigen begriffen sind, dann liegt die Ursache in einer "nicht artgerechten Haltung" (Hamer)! Wir Menschen werden immer mehr gezwungen, gegen unseren biologischen Code zu leben (z.B. Trennung des Kleinkindes von der Mutter, usw.) Wir – Sie, verehrter Leser und ich – machen die Gesellschaft aus und wenn wir jetzt neue Erkenntnisse erlangen, können wir ja unsere Lebensweise entsprechend ändern.
Einmal mehr steht die GERMANISCHE für den Inbegriff der Freiheit.