Fränkische Landeszeitung: Leserbriefe
Fränkische Landeszeitung, 02.12.2005
Leserbriefe
Man wird nicht durch das Nichts-Tun gesund
Der Beitrag über die Neue Medizin von Dr. Hamer war recht informativ und umfangreich, beinhaltete jedoch einige fehlerhaft Aussagen. Daher möchte ich Folgendes richtig stellen: Wer die Germanische Neue Medizin® (GNM) im Krankheitsfall anwendet, wird nicht durch Nichtstun gesund. Er muss seinen Konflikt erkennen und lösen (dazu würden gute, einfühlsame Neue-Medizin-Ärzte gebraucht), eventuell nötige Kontrolluntersuchungen durchführen lassen, bei Bedarf auch Medikation oder OP erhalten.
Die Behandlung berücksichtigt natürlich die Erkenntnisse der GNM, der Patient sollte zudem Chef der Behandlung sein, der Arzt sein Begleiter, also eine selbstbestimmende und menschliche medizinische Vorgehensweise. Dr. Hamer formuliert es so: Medikamente (als Beispiel) können eingesetzt werden nach dem Kriterium, ob sie der Doktor auch bei seiner eigenen Frau anwenden würde!
Dr. Hamer hat fünf biologische Naturgesetze entdeckt. Er hat außerdem altes Wissen um medizinische Zusammenhänge mit neuen Erkenntnissen ergänzt und in ein logisches System gebracht, das Krankheiten umfassend erklärt. Die GNM hat nichts mit „antisemitischen Wahn“ zu tun. Dadurch, dass sie nicht anerkannt wird, wird sie erst zum Trittbrett für Scientologen oder rechtsradikale Gruppierungen, die sich seit kurzem ihrer bedienen (nicht andersherum!).
Die Befürworter der GNM wollen nicht die so genannte Schulmedizin abschaffen, sondern die Therapiefreiheit erreichen, zwischen Schulmedizin und Neuer Medizin wählen zu können. Dafür müssten Therapeuten ausgebildet werden (dürfen) und auch Therapiezentren geschaffen werden.
Jeder kann sich selbst überzeugen, ob Dr. Hamer ein Scharlatan oder ein Genie ist. Jeder kann seine Medizin prüfen, keiner muss sie einfach glauben!
Und die Prüfung der Neuen Medizin wäre (seit 24 Jahren) leicht durchführbar. Sie muss bei jedem Patienten gelten: Die Diagnose kann durch CT des Gehirns, durch Gespräche und Organbefund (alle drei Ebenen einbezogen: Gehirn, Psyche, Organ) bestimmt werden.
Kathi Kappler; Ühlfeld
Abgesehen von einer im höchsten Maße menschenverachtenden Behandlung Krebskranker erschreckt die Nähe Ryke Geerd Hamers zur rechtsextremen Szene. Zum Beispiel werden Hamers Schriften in rechtsextremen Verlagen (Kopp-, Grabert-Verlag) gedruckt und auf Internetseiten der NPD und ähnlichen veröffentlicht. Im Internet stößt man auch schnell auf die Verbindung von Hamer, Helmut Pilhar und bekannten Mitgliedern der rechtsextremen Szene, wie Detlef Nolde, Conrad Jo und anderen.
Hamer bietet mit seiner abstrusen Krebstheorie und seiner Ansicht der so genannten „Aidslüge“ die Plattform, um rechtsradikales Gedankengut über eine bis jetzt unbekannte Schiene – die Alternativmedizin – unter die Leute zu bringen. Die glaubhafte Versicherung des ÖDP-Kreisvorsitzenden Walter Stadelmann, von all dem nichts gewusst zu haben, ist sehr gefährlich und weist darauf hin, wie geschickt und nicht sofort durchschaubar rechtsradikales Gedankengut heutzutage verbreitet wird.
Rechtextremismus ist nicht nur ein Problem Jugendlicher in den östlichen Bundesländern, sondern findet in sozial schwierigen Zeiten wieder zunehmend Eingang bei uns und auch bei Gruppen mit höheren Bildungsabschluss.
Die Vertreter demokratischer Parteien und die Zivilgesellschaft müssen sich gründlich informieren und den Sprachgebrauch und die Methoden erkennen können, um couragiert und selbstbewusst dem rechten Gedankengut entgegenzutreten.
Führerglaube, Rassismus und Antisemitismus, unter welchem Deckmantel sie auch daherkommen, sind nicht vereinbar mit den Werten unserer Demokratie.
Monika Gaubitz; Neustadt
So einfach wie im Artikel von Hans-Peter Kastenhuber lassen sich die Erkenntnisse von Ryke Geerd Hamer nicht vom Tisch wischen. In meiner Naturheilpraxis hat sich schon manches bestätigt, was eine weitere Untersuchung der Hamer`schen Regeln angeraten sein lässt.
Mein eigener Hund zum Beispiel entwickelte ein schwarzes Melanom. Behandelt nach der Psychokinesiologie von Dr. med. Dietrich Klinghardt (Hamer`schen Herd mit Melanom in Kurzschluss bringen), verschwand das Melanom.
Im Gegensatz dazu konnte ich im folgenden Fall nicht wirklich helfen: Ein junger Vater beging Selbstmord. Seine Frau entwickelte daraufhin einen Brusttumor, an dem sie innerhalb von zwei Jahren starb. Ihr Vater übernahm die Verantwortung für die Kinder und entwickelte trotz meiner vorbeugenden homöopathischen Unterstützung innerhalb eines Jahres den befürchteten Blasenkrebs.
Das bedeutet, Hamers Theorien im Hinterkopf mag eine Bereicherung bei der Ursachenforschung sein.
Eine Heilung ist meines Wissens vielschichtig und damit leider nicht selbstverständlich, egal, wie die Therapie lautet.
Lisa Rüb-Geuder; Neustadt