Fränkischer Tag: Vorwürfe gegen Schulmedizin
Fränkischer Tag, 02.12.2005
Vorwürfe gegen die Schulmedizin
Ingenieur Helmut Pilhar sprach über Selbstheilungskräfte
KRONACH. Allein schon die Nachricht der Diagnose Krebs wirke sich beim Patienten verheerend auf die Psyche aus und der Schock führe zu weiterer Schwächung des Immunsystems.
von Karl-Heinz Hofmann
Viele Menschen seien in diesem Stadium überfordert und gäben sich in Panik den Behandlungen der Schulmedizin hin. Gerade gegen die Schulmedizin und insbesondere gegen die Onkologie richten sich schwere Vorwürfe des Referenten Ingenieur Helmut Pilhar. Er sprach am Mittwoch im Schützenhaus über das Thema „Krebs ist heilbar“. Er ist nicht Mediziner sondern Techniker, verteidigt aber die sogenannte „Germanische Neue Medizin®“ (NM) als saubere Heilungsmethode, während man bei der Chemotherapie in der Schulmedizin Giftgase einsetze, die schon im ersten Weltkrieg verwendet wurden und deren Bestandteile eher krebsfördernd seien.
Die Theorie, die Pilhar verbreitet, gehe auf die „Entdeckung“ von Ryke Geerd Hamer zurück, der behauptet, dass Krebs ohne Einsatz von Chemotherapie und Bestrahlung heilbar sei. Die Schulmedizin gehe von über 5000 Theorien aus, wisse aber nichts über die Ursache von Krebs. Die NM frage zuerst nach der Ursache und dem Warum und sage denn, was zu tun sei. Dabei gehe die NM von fünf biologischen Gesetzen aus. Pilhar prangerte an, dass die Theorien der NM nicht anerkannt würden, obwohl die Wirksamkeit der Selbstheilungskräfte und der Spontanheilungen in 28 Prüfgutachten zertifiziert und belegt worden sei.
Die Schulmedizin bestreite diese Spontanheilungen grundsätzlich nicht, spreche aber von nur wenigen Ausnahmen und selten vorkommenden Fällen. Dagegen behaupte die NM die Selbst- oder Spontanheilungen sei die absolute Regel in der Heilung von Patienten.
Das Wesen der Spontanheilungen nach der Hamer-Theorie erkläre Pilhar auf Grund der Erkenntnis der Ursachen im Konflikterlebnis-Schock. Dieser könne wiederum durch Konfliktlösung therapiert werden. Das Nervensystem schalte von zunächst Dauerstress um auf Dauerruhe, was man die Heilungsphase nenne. In dieser Heilungsphase könne es bei manchen Patienten zu Komplikationen kommen, die von kompetenten Ärzten überwacht werden müssten. „Ist diese Heilungsphase überstanden, ist der Patient gesund und dies in über 80 Prozent der Fälle ohne Zutun einer therapeutischen Maßnahme.“
Die Schulmedizin trenne Geist und Körper, die NM sehe den Menschen als Einheit. Das Nervensystem werde in ein willkürliches und unwillkürliches (vegetatives) unterteilt. Auf dieses vegetatives Nervensystem ziele der „Hamersche Kompass“. Trete eine Konfliktsituation ein, gebe es drei Phasen, die Zeit des Konfliktes, die Konfliktaktivität und eine Konfliktlösungsphase. Zunächst aber entstehe ein Konfliktschock, der ein Sonderprogramm bewirke, welches zur Krankheit führe.
Auf dieser Theorie aufbauend, ging Pilhar sogar soweit, zu behaupten, dass die NM auch Herzinfarkte voraussagen könne. Die NM baue auf fünf biologischen Gesetzen, an deren oberster Stelle die „Eiserne Regel“ stehe. Diese besage, dass man anhand von CT, im Gehirn einen Krebstumor feststellen und das befallenen Organ lokalisieren könne (Hamersche Herde). Selbst Veränderungen an Knochen seien so erkennbar.
Jeder Konflikt (Sonderprogramm) starte mit einem Schock, dessen Auswirkungen sich auf bestimmte Organe niederschlügen. Dieser Schock führe zu einen Zwangsdenken, dass sich im Gehirn abzeichne. Die Psyche sei daher logischerweise Ausgangspunkt auch für organische Krankheiten, erklärte Pilhar. Daher führe die Ursachenforschung und die Austragung des Konflikts zu einer Heilung der Krankheit, die sich in verschiedenen Phasen vollziehe.
Schon ein Händedruck könne verraten, in welcher Situation sich ein Mensch gerade befinde. Unruhiger Schlaf und Schweißausbrüche in der Nacht seien meist ein Zeichen des Heilvorganges. „Meist gehen Patienten erst in der bereits eingetretenen Heilphase zum Arzt und erhalten dann Antibiotika, von denen man glaube, sie seien die wirklichen Heiler.“ Besonders die Onkologie griff Pilhar scharf an. „Sie predige die Chemo und selbst wäre kein Arzt bereit, sich einer Chemotherapie zu unterziehen.“ Wohlwissend, dass Chemotherapie auf Zytostatika baue, die nachweislich krebsfördernd seien, weil sie sich nicht nur auf das Wachstum von Krebszellen, sondern auch auf das Wachstum gesunder Zellen hemmend auswirkten. Der Patient müsse vor einer Behandlung unterschreiben, dass er die Verantwortung übernehme, nicht der Arzt trage die Verantwortung.
„Sie brauchen mir kein Wort glauben“, sagte Pilhar zum Schluss und forderte provokant auf, „Bitte glauben Sie mir nicht!“ Aber alles, was er gesagt habe, könne jeder einzelne an sich selbst überprüfen. „Zeigen Sie mehr Selbstverantwortung und mehr Selbstbewusstsein ihrem Arzt gegenüber und informieren Sie sich vor allem, so lange Sie gesund sind“, lautete seine Empfehlung.
Die über vier Stunden dauernde Veranstaltung war außerordentlich gut besucht und ist, entgegen mancher Vermutungen und Ankündigungen, friedlich und harmonisch verlaufen. Manche Zitate und Belege, die Pilhar aus den neunziger Jahren an die Wand projizierte, schienen überaltert, denn die Schulmedizin macht rasante Fortschritte.