NEWS: Geerd Hamer praktiziert wieder
NEWS, 30.11.2006
EXKLUSIV. Olivias ‚Wunderheiler’ will nun sogar ‚Staatspräsident’ werden
Geerd Hamer ‚praktiziert’ wieder
„Liebe Freunde“, schrieb Ryke Geerd Hamer kürzlich in einem „offenen Brief“ auf einer Internetseite, „wie ihr gehört habt, habe ich mich bereit erklärt, für das Amt des Präsidenten eines Rechtsstaates zu kandidieren.“
Und weiters proklamiert er: „Nützt unsere vielleicht letzte Chance! Setzt euch alle mit ganzer Kraft ein, dass die ‚Germanische Neue Medizin®’ erlaubt und legal wird. Nur damit hat unser Rechtsstaat eine Chance. Deshalb schlage ich vor: Lasst uns in jeder Stadt und in jedem Dorf ein Wahlkomitee gründen…“
Er praktiziert wieder. Ryke Geerd Hamer, der nunmehr siebzigjährige „Wunderheiler“ aus Deutschland, der 1995 mit dem Fall Olivia Pilhar weltweit für Schlagzeilen gesorgt hatte, ist wieder da.
Nach wie vor vertritt er die krausen Thesen seiner „(Germanischen) Neuen Medizin“ – der zufolge Krebsgeschwüre lediglich sinnvolle biologische Sonderprogramme seien, die daher keinesfalls mit medizinischen Methoden wie etwa Chemo- oder Strahlentherapie behandelt werden dürften – und ohnehin würden die Tumore ja innerhalb kürzester Zeit von alleine verschwinden.
Dementsprechend einfach seine „Heilungsanleitung“: Abwarten – und alles wird gut. Ein Ratschlag, der schon viele Menschen das Leben gekostet hat. Die Gerichte mehrerer europäischer Länder machen den studierten Arzt und ehemaligen Internisten (1986 wurde ihm die Approbation entzogen) jedenfalls für den Tod von Hunderten Patienten verantwortlich, in mehreren Staaten, darunter auch Österreich, bestehen Haftbefehle gegen ihn.
Fakt ist: Bereits Ende der 90er Jahre war Hamer nach Spanien geflüchtet; „hier“, sagte er 2001 in einem NEWS-Interview, „sind die Gesetzte großzügiger, und ich werde nicht von der Justiz verfolgt“.
Eineinhalb Jahre in Haft. Dennoch gelang es Frankreich Mitte 2004, ein Auslieferungsverfahren zu erwirken. Im Oktober dann wurde Hamer in Chambery wegen unterlassener Hilfeleistung der Prozess gemacht. Das Urteil: 18 Monate Gefängnis.
Im Frühjahr 2006 kam er also frei, bezog wieder sein Bauernhaus in Andalusien und begann neuerlich, seine „Lebensaufgabe“ zu verfolgen.
Mit anscheinend noch mehr Vehemenz als früher. Seine „Neue Medizin“, die er mittlerweile in „Germanische Neue Medizin®“ unbenannt hat, macht er jetzt massiv im World Wide Web publik. Noch immer gibt es zudem zahlreiche Ärzte, die ihre Patienten auf seine Thesen aufmerksam machen, zu ihm in Behandlung schicken. Und noch immer werden, auch in Österreich, von seinen Anhängern regelmäßig Vorträge für Interessierte gehalten – nach wie vor gehört übrigens Helmut Pilhar, Olivias Vater, zu den eifrigsten Verfechtern der Hamer’schen Lehre.
Und nun hat der selbsternannte Krebsheiler sogar noch höhere Ziele: Er will, wie er ankündigt, „Präsident eines dringend Notwendigen Rechtsstaates“ werden. Die "derzeit herrschende Diktatur", so führt er weiters aus, verhindere nämlich, dass das Volk nach seiner „Germanischen Neuen Medizin“ behandelt wird. Unglaublich, aber wahr: Wie die Zahl der Einträge in diversen Foren zeigt, dürfte Ryke Geerd Hamer mittlerweile Tausende Wähler für sich gewonnen haben.
Historische Anmerkung von H. Pilhar (nicht mehr veröffentlicht auf seiner Webseite):
Jeden Blödsinn der Medien berichtigen zu wollen, wäre eine unbefriedigende Lebensaufgabe Tausender Wahrheitsliebender.
Es stimmt zwar, dass Dr. Hamer demnächst Präsident eines neu zu schaffenden Rechtsstaates werden wird...
Es stimmt nicht, dass Haftbefehle gegen ihn laufen.
Es stimmt nicht, dass Heilung durch Nichtstun propagiert wird.