Gegendarstellung Hamburger MoPo
Zum Artikel der
Hamburger Morgenpost, 07.02.2006
Hamer hat sie auf dem Gewissen
Ehemann klagt Guru an – seine Frau (40) starb an Brustkrebs
OLAF WUNDER
Ja, Michaela J. war Kunstmalerin und hochintelligent, das ist richtig.
Jemandem "auf den Leim gegangen" ist sie wohl nur einmal in ihrem Leben, als sie als 18-Jährige auf Gilbert J. traf (er war damals schon über 30). Er hauste damals in Paris, wo er vom Geld lebte, das ihm Leute in den Hut warfen, den er während er pantomimenähnliche Faxen in Einkaufsstraßen machte, vor sich hinstellte. Er versprach ihr das freie Leben ohne Chef und Stempeluhr. Micha hat ihren Job – damals bei McDonalds – fallen gelassen und ging mit ihm.
Jahre später wurde Gilbert dann in Paris auf der Straße von einem deutschen Geschäftsmann "entdeckt", der ihn dann nach Deutschland holte, um hier Eröffnungsfeiern von diversen Firmen und Projekten auszurichten. Micha's Kontakte in Deutschland waren inzwischen alle abgerissen, sie war auf Gilbert und seine französischen Strassenkünstlerkumpels fixiert.
Mehrmals hat sie versucht, von ihm weg zu kommen, hat, während Gilbert immer mal wieder andere Frauen hatte, mal bei ihrem Vater oder Mutter gewohnt. Freunde hatte sie ja hier – in Deutschland – keine mehr, das hatte Gilbert soweit geschafft, dass sie völlig abhängig von ihm war.
Ende 95, Anfang 96 hat sie bei ihrem Vater gelebt, das ging dann nicht mehr, weil die Wohnung zu klein war. Gilbert versprach ihr mal wieder das Blaue vom Himmel, woraufhin sie dann zu ihm zurück gegangen war. (Wo sollte sie sonst auch hin....)
Er wollte hier in Deutschland bleiben. Micha hat ihn dann geheiratet, womit sein Bleiberecht als Belgier in Deutschland geregelt war.
1997 kauften die beiden dann einen alten Bauernhof in der Eifel. Gilbert wendete sich nun nochmehr verschiedenen anderen Frauen zu. Micha war ja nun endgültig gefangen.
Sie machte seine Steuern, Haushalt, Garten etc., während Gilbert sich anderweitig amüsierte... Gilbert war zufrieden und Micha frustriert.
Eskaliert ist das Ganze, als er eine andere Frau ins Haus brachte und Micha in ein Nebengebäude verschoben hat. Nachdem Micha ihn angefleht hatte, mit der anderen Schluß zu machen, hat er sie nach ihren Aussagen angeschrieen, sie solle doch gehen, sie würde ihn eh nur noch ankotzen... Diese Aussage hat sie jedenfalls gegenüber einigen Vertrauten immer wieder wiederholt.
Im Januar 2000 spürte Micha dann zum ersten mal Knoten in ihrer Brust. Sie ahnte Schlimmes, wollte es aber nicht wahrhaben. Zum Arzt ist sie dann erst im Oktober 01 gegangen.
Die Frauenärztin hat sie dann ins Krankenhaus überwiesen.
Der Arzt im Krankenhaus hat sie dann Ende Oktober 01 einem weiteren Arzt vorgestellt, zu dem ihr Hausarzt sie dann überwiesen hat.
Nach einer Zeit mit Chemotherapie ist diese abgebrochen worden, weil es ihr da besch... mit ging.
Eine andere Chemo wurde begonnen, hatte wohl auch nicht geholfen, so daß der Arzt sie an einen weitern Arzt nach Düsseldorf überwiesen hat.
Ende März wurde sie dann in eine weitere Klinik verwiesen, wo man dann feststellte, daß nichts geholfen hatte...
Erneut wurde sie von ihrem Hausarzt (April 02) zum Onkologen überwiesen, der noch mal Chemo gab mit anschließender Strahlentherapie, für die er sie in Klinikum Aachen überwies.
Ende Mai 02 ist sie im Brustzentrum Düsseldorf gewesen, wo man dann festgestellt hat, daß bis hier hin noch nichts wirklich geholfen hat.
Ende Juni 02 war dann als Abschluss eine Brust-OP geplant. Für die Vorbereitungen musste sie zur Mammographie in ein Röntgeninstitut.
Die Meinung des Röntgeninstitutes war, daß sie erst noch mehr Chemo bekommen müsste und man überwies sie zurück zum Onkologen. Die Kosten für die Untersuchung, ca.500 €, sollte Micha selber tragen und sich nach weiterer Chemo wieder melden.
Bis dahin hatte sie ungezählte Chemos und Bestrahlungen über sich ergehen lassen, sie selbst sprach von über 30 Chemos.
Die Unterlagen, Überweisungen, Arztberichte ect. hat Micha im Hospiz, wo sie dann starb, dem dortigen Personal in Form von Kopien übergeben. Sie hat schulmedizinisch soweit alles an und mit sich machen lassen. Sie hat die Schulmedizin bis zur völligen Schmerzgrenze über sich ergehen lassen. Niemand kann behaupten, sie habe sich geweigert, sich schulmedizinisch behandeln zu lassen.
Die Unterlagen sind im Hospiz verblieben, jedenfalls waren sie bei den Sachen, die ihrer Mutter geschickt wurden, nicht dabei.
Soweit zur Schulmedizin bis Juli 2002.
GILBERT war es, der Webseiten der Neuen Medizin im Internet gefunden hatte und Micha vorgeschlagen hat, halt "was anderes zu versuchen", wenn Chemos nun mal nichts bringen. GILBERT war auch der jenige, der wollte, daß sie nach Spanien fliegt. Er wollte sogar selber gerne mit. Das Geld fehlte für die Reise. Michas Mutter hat dann die Kosten übernommen, wofür sie selber dann auch mit fliegen wollte. Sie war nicht bereit, auch die Kosten für Gilbert zu übernehmen, weil sie kurz vorher Micha schon einmal Geld gegeben hat, um Gilberts Konten auszugleichen ...
Während Micha im Nebengebäude hausen musste, hat Gilbert fast 10.000 DM mit einer anderen Frau durchgebracht, alle Konten überzogen. Micha bekam damals das Geld von ihrer Mutter unter dem Vorwand "am Haus müsse repariert werden". Micha hat für Gilbert die letzten Jahre nur noch funktioniert, immer mit dem Gedanken, ihn zu verlassen.
Im Spätsommer 02 ist Micha dann mit ihrer Mutter für eine Woche nach Spanien geflogen. Dort hat sie sich die Problematik um ihren Brustkrebs pauschal erklären lassen, worum es wirklich ging, hat sie bis zum Schluß nicht offenbart. Deswegen hatte sie auch später noch ein schlechtes Gewissen.
Gegen Ende Sommer 03 offenbarte sich Micha dann in einem tieferen Gespräch gegenüber einem Bekannten. Gilbert war zu der Zeit mal wieder wochenlang auf Tour... Es war, als würde sie sich irgendwie freireden wollen und man unterhielt sich stundenlang. Ihr größtes Problem war, daß sie nicht wusste, wo sie hin sollte und auch nicht wusste, wie sie es Gilbert erklären sollte, daß sie ihn verlassen will. So ging das bis ca. Oktober 04....
Freunde, denen sie ihr Leid Stück für Stück offenbarte, bei denen sie regelrecht nach Hilfe rief, boten ihr an, sie in ihrem Haus auf zu nehmen. Trotz gemeinen Einwirkungsversuchen durch psychischen Druck die Gilbert daraufhin unternahm, blieb sie auch dabei, woraufhin Gilbert seine Felle schnell davonschwimmen sah.
Bei ihrem ersten Anlauf, den sie unternahm, zu gehen, rastete Gilbert völlig aus. Als sie dann noch versucht hat, ihm zu erklären, daß ihr Konflikt eigentlich nur ER sei, ist Gilbert geriet er völlig außer sich. Ab da war Hamer dann unten durch bei ihm und alle die Micha unterstützten, in welcher Form auch immer, noch mit. Er behandelte Micha als sein Eigentum, das nur das zu machen hatte, was ER wollte...
Für Gilbert's persönliches Ego war es scheinbar unmöglich, daß er von einer Frau verlassen wird. Er drehte für sich die Angelegenheit um, indem er sie vor die Tür setzte.
Im Feb.05 nach einem Riesenkrach ist Micha dann zu ihrer Mutter gezogen. Gilbert hat dann sofort die Türschlösser getauscht, damit sie nur ja nicht mehr ins Haus konnte, ihre Sachen zu holen, wenn er nicht da ist. Er hat psychischen Druck veranstaltet von der "allerfeinsten Sorte". Außer Dr. Hamer waren nun auch alle anderen Schuld, die Michaela unterstützten, da seine Steuerberaterin, Sekretärin, Haushälterin, Gärtnerin und ab und an auch mal Frau, wenn ihm danach war, nun weg war.
Das, was Gilbert J. momentan in reißerischer Manier der Öffentlichkeit präsentiert, nennt man wohl Flucht nach vorne, damit seine Scheinheiligkeit in der Öffentlichkeit gewahrt bleibt. Außerdem bedeutet Presse für ihn Werbung. Abgebrüht, wie er ist, geht er für diese Werbung nun über Micha's Leiche.
Gilbert hat Michaela seit Februar 2005 nicht mehr zu Gesicht bekommen, gibt aber vor, über die Umstände, wie sie in den letzten Monaten gelebt hat, Bescheid zu wissen. Von Michaela Abschied zu nehmen, war ihm nicht viel wert ... Er hat bis heute den Platz, wo sie bestattet wurde, vermutlich nicht besucht, aber um mal wieder irgendwie "in die Zeitung zu kommen", reist er quer durch Deutschland.
Der Konflikt war also über Jahre hochaktiv und die schulmedizinische Therapie hatte auch ihre Spuren hinterlassen. Sie war sehr schwach und ging dann wegen eines Debikus – der zuhause nicht gut versorgt werden konnte – in ein Hospiz. Schmerzen hatte sie mäßig und wollte deswegen auch keine Schmerzmittel, auf alle Fälle kein Morphium. Dieses hat sie gleich im Hospiz geäußert, was den Unwillen des anwesenden Arztes erregte. Drei Tage vor ihrem Tod trank sie noch Sekt und fühlte sich gut. Am nächsten Tag rief ein Bekannter an und eine Schwester nahm ab und meinte, Micha schliefe, weil man ihr ein Pflaster gegeben habe. Dann wurde Michaela am nächsten Tag angerufen, wobei wieder geäußert wurde, daß sie schliefe. Daraufhin wurde von dem Bekannten geäußert, daß man ihr bitte ausrichten solle, daß er sich umgehend auf den Weg mache, um sie zu besuchen. Wenige Zeit später wurde die Mutter vom Hospiz angerufen und gesagt, daß Micha nun nach stärkeren Schmerzmitteln verlangt hätte, die man ihr gab... Fast zeitgleich wurde der Bekannte angerufen und mitgeteilt, daß Micha gestorben wäre.
(Unterschrift, Original liegt vor)
Freunde von Michaela, der ihren Willen respektiert haben
(Unterschrift, Original liegt vor)
Gelesen und für richtig befunden
Die Mutter von Michaela
Anmerkung: diese Gegendarstellung wurde mit der ausdrücklichen Genehmigung der Mutter der Verstorbenen veröffentlicht