GNZ: Neue Medizin im Visier
Neuß-Grevenbroicher Zeitung, 13.01.2006
„Neue Medizin“ im Visier
Rhein-Kreis Neuss (ki) Die Anhänger der so genannten „Germanischen Neuen Medizin“, die schulmedizinische Methoden ablehnen und selbst bei Krankheiten wie Krebs auf eine „Selbstheilung“ setzen, müssen sich darauf einstellen, dass ihre Mitte/Ende des Monats angekündigten Veranstaltungen „im Raum Neuss“ beobachtet werden.
Dr. Michael Dörr, Leiter des Kreisgesundheitsamtes, erklärt nach Berichten der NGZ über die „Neue Medizin“, dass sich Vortragsveranstaltungen der Anhänger des in Frankreich inhaftierten Dr. Ryke Geerd Hamer grundsätzlich nicht verhindern lassen. Tätig werden könne das Kreisgesundheitsamt, gegebenenfalls in Kooperation mit der Ärztekammer, jedoch, wenn nach obskuren Methoden therapiert werde. Ähnlich war es zum Beispiel vor rund zwei Jahren, als eine Frau in Meerbusch vorgab, durch Handauflegen heilen zu können.
Vor den Methoden Hamers und der „Germanischen Neuen Medizin“, die unter anderem von der Deutschen Krebsgesellschaft mit zahlreichen Todesfällen in Verbindung gebracht wird, kann auch Dörr nur abraten: „Das Ganze ist jenseits auch noch des niedrigsten wissenschaftlichen Niveaus anzusiedeln.“ Bei den angeblich wissenschaftlich untermauerten Aussagen der „Neuen Medizin“, die auch in Grevenbroich offenbar bereits Anhänger gefunden hat, die sich regelmäßig zu einem Stammtisch treffen, handele es sich um „reine Mutmaßungen.“