Mahnwache vor dem Gefängnis Fleury-Mérogis
02. Januar 2006
Das größte Gefängnis Europas
Liebe Freunde der Germanischen Neuen Medizin®!
Ehrlich gesagt, glaubten wir wohl anfangs selbst kaum daran, dass sich unsere Idee, die nach der Veröffentlichung von Dr. Hamers Brief am 7. Dez. während eines Telefonats entstand, wirklich umsetzen lassen würde.
Und die meisten Leute, mit denen wir zunächst darüber sprachen, reagierten zwar belustigt, gingen aber weiters nicht darauf ein. Es schien zu verrückt zu sein. Aber die Idee war nun mal da, und sie ging einfach nicht mehr weg. Und als sich eines zum anderen fügte, als einfach alles passte, wussten wir, dass wir wirklich fahren würden, auch wenn die Vorbereitungszeit recht knapp und die Wahrscheinlichkeit, Dr. Hamer besuchen zu können, ausgesprochen gering war.
Hier nun mein Bericht von unserer Fahrt nach Fleury-Mérogis:
Am Montag, den 2. Januar, waren wir noch gute zwei Stunden mit dem Anbringen der Plots an den Wohnwagen beschäftigt, bevor wir von Überlingen aus endlich starten konnten.
Entgegen unserer ursprünglichen Planung, noch in deutschen Städten anzuhalten und Flugblätter zu verteilen, entschieden wir uns, das gute Wetter und die freien Straßen zu nutzen und einfach erst einmal so weit wie möglich Richtung Paris zu kommen.
So standen wir also bereits am Dienstag – nach längerer Suche – mit unserem auffälligen Gefährt auf dem großen Parkplatz vor dem Gefängnis. Diesen Moment zu beschreiben ist gar nicht so einfach. Mit weichen Knien und einem beklemmenden Gefühl in der Brust stieg ich aus dem Auto, die Tränen stiegen mir in die Augen. Dieser riesige Bau schien wie von einer üblen Aura umgeben zu sein, wirkte düster, bedrohlich.
Direkt gegenüber vom Parkplatz befindet sich der Eingang, davor wartete eine größere Menschengruppe darauf, dass sie eingelassen wurde. Viele junge Frauen mit kleinen Kindern waren darunter ...
Wir gingen bis zur Pforte, dort saßen hinter Glas mehrere Beamte, die wir “naiv“ fragten, ob es nicht möglich sei, Dr. Hamer zu besuchen. Immerhin erhielten wir eine recht ausführliche Aufklärung, wie ein Antrag auf eine Besuchserlaubnis korrekt zu stellen und auf dem Postweg an die entsprechende Stelle zu richten sei.
Wir hatten ja vorher schon gewusst, dass ein Besuch kaum möglich sein würde, aber wenigstens hatten wir es versucht ...
Immerhin war unser Hamermobil eine gute Stunde auf dem Parkplatz weithin gut sichtbar zu sehen gewesen.
Am Mittwoch waren wir nur für eine kurze Zeit vor dem Gefängnis, es tauchten schon bald Polizisten auf, die sahen, dass wir Photos machten. Sie forderten uns höflich auf, dies zu unterlassen. Da wir vorhatten, in umliegenden Dörfern Flugblätter zu verteilen und dem Forum einen kurzen Bericht zukommen zu lassen, machten wir uns auf die Suche nach einem Internet-Cafe, was sich schlussendlich als eine sehr langwierige Aktion herausstellte.
Später dann suchten wir uns einen Rastplatz für die Nacht, kochten und beratschlagten den nächsten Tag. Wir waren uns einig, dass wir täglich so lange wie möglich vor dem Gefängnis präsent sein wollten.
Als wir allerdings am Donnerstagnachmittag ungefähr eine halbe Stunde auf diesem Parkplatz standen – Harry hatte gekocht und wir saßen gerade beim Essen – fuhr dann doch ein Polizeiwagen vor, was uns für einen Moment das Herz in die Hose rutschen ließ. Die zwei Beamten erwiesen sich dann allerdings als ausgesprochen freundlich, fragten, was wir hier machten, lasen aufmerksam ein von uns verfasstes Flugblatt, und erklärten dann, dass der Parkplatz Privatbesitz des Justizministers sei, und es nicht erlaubt sei, hier eine Demonstration abzuhalten. Allerdings gaben sie uns noch 20 Minuten Zeit, damit wir in Ruhe fertig essen konnten. Sie meinten nur, dass sie eben Direktor Katz melden müssten, dass wir den Platz zum abgemachten Zeitpunkt wieder verlassen würden.
Wir fuhren zurück zum Ortseingang. Dort stellten wir unser Gefährt auf einen Parkplatz ab und gingen, ausgerüstet mit einem großen Bild von Dr. Hamer und mehreren Kerzen, zu Fuß wieder zum Gefängnis zurück. Dort hielten wir dann bis in die Dunkelheit hinein eine Mahnwache ab.
Immer wieder kamen und gingen Besuchergruppen, verließen aber auch Beamte in Gruppen das Gefängnis oder gingen hinein, Schichtwechsel wohl, sie alle aber mussten an uns vorbei und so einige schauten auf das Bild Dr. Hamers.
Der Bereich der Anstalt, in dem sich auch die Pforte befindet, ist offensichtlich das Verwaltungsgebäude, die großen Fenster ließen den Blick auf Schreibtische und Computer zu und hin und wieder sah man Leute in Anzug und Krawatte, die zu uns herausschauten.
Als wir unsere Mahnwache beendeten, ließen wir die Kerzen und das Bild zurück.
Am nächsten Tag fuhren wir wiederum vor dem Gefängnis vor und sahen, dass alles weggeräumt worden war.
Um tags darauf wiederum einen Grund zu haben, vor dem Gefängnis vorzufahren, und auch, um Dr. Hamer einen Gruß von uns zukommen zu lassen, hatten wir noch eine Decke besorgt, und diese wollten wir nun für ihn an der Pforte abgeben. Vorher sagten wir dies den Beamten, die in einem Wachhäuschen saßen, und diese meinten, dass wir auf dem Parkplatz bleiben dürften, wenn wir etwas abgeben wollten.
Eine gute Stunde warteten Harry und ich auf Kathi, die eingelassen worden war, um die Decke abgeben zu können. Nach genauer Überprüfung musste sie die Decke allerdings wieder mitnehmen, da alle Gefangenen eine Decke im Gefängnis erhalten würden, und alle die gleiche Behandlung erfahren sollen ...
Für Dr. Hamer hat jeder von uns einen kleinen Bericht geschrieben. Diesen Brief warfen wir direkt am Gefängnis ein. Wir hoffen, er hat ihn mittlerweile erhalten ...
Zu erwähnen ist auch noch, dass wir natürlich bei passenden Gelegenheiten Flugblätter verteilten, auf Autos vor Einkaufszentren oder vor Wohnblocks.
Am letzten Tag in Fleury-Mérogis verteilten wir unsere Flyer vor dem Rathaus auf den Autos der Angestellten ...
Für den Samstag hatten wir die Fahrt nach Paris geplant. Bevor wir abfuhren, drehten wir noch einmal eine Abschiedsrunde auf dem Parkplatz vor dem Gefängnis.
In Paris dann hielten wir uns eine ganze Weile vor dem Eiffelturm auf und verteilten dort unsere Flugblätter auf eine Menge parkender Autos. Es war ein tolles Bild, wie einem da von jedem Auto ein Bild von Dr. Hamer entgegensah!
Wir fuhren noch bis Metz, dort übernachteten wir das letzte Mal auf einem vergleichsweise ruhigen Rastplatz, und am nächsten Tag fuhren wir noch nach Tübingen (das konnten wir uns nun doch nicht verkneifen!) und drehten dort vor der medizinischen Fakultät noch eine letzte Ehrenrunde, bevor wir auseinander gingen.
Ja, wir würden es wieder machen, darüber sind wir uns einig! Dass wir Dr. Hamer ein Signal senden konnten, ihm zeigen konnten, dass wir hier draußen an ihn in seiner kalten und engen Zelle denken, dass wir ihm ein wenig das Herz wärmen konnten, macht für uns alle Strapazen wett.
Wir waren eine gute Truppe und wir hatten trotz der immer wieder sehr bedrückenden Atmosphäre vor dem Gefängnis auch viel Spaß miteinander.
Wer auch immer solch eine Fahrt unternehmen möchte, dem steht das Hamermobil zur Verfügung und es können jederzeit Informationen bei uns eingeholt werden, sei es über die Besuchszeiten oder die Fahrtroute nach Fleury-Merogis.
Viva la medicina sagrada!
Angela
***
Eine Woche mit dem "Freiheits-Hamermobil" in Frankreich unterwegs
Mit einer fahrenden Litfaßsäule – in den Farben der GNM und mit unmissverständlichen Aussagen – so waren wir eine Woche in Frankreich unterwegs. Der Wohnwagen war überall dabei, wies unerbittlich auf unser Anliegen hin. Wenn wir durchgefroren waren und natürlich nachts, bot er uns eine wärmende Hülle ...
Das Ziel der Fahrt war Fleury-Mérogis, der Ort, in dessen Gefängnis Dr. Hamer seit 15 Monaten unschuldig einsitzt. Dieses riesige, triste Gebäude, das 2000 männliche Gefangene beherbergt, mit eigenen Augen zu sehen, die vielen Frauen und Kinder, die auf Einlass warten oder von einem Besuch mit Tränen in den Augen aus den schweren, verschlossenen Türen herauskommen, das nimmt einen ungeheuer mit. Wir waren oft dort, auf dem Parkplatz mit dem Wohnwagen oder direkt vor dem Gefängnis – mit einem großen Plakat von Dr. Hamer, mit Kerzen. Solange, bis wir nicht mehr dort "demonstrieren" durften, weil das komplette Gelände "privat" ist und somit für derartige Aktionen verboten.
Wir haben an mehreren Plätzen in der unmittelbaren Umgebung von Fleury viele Flugblätter verteilt und unter Scheibenwischer gesteckt. Es gab neugierige, freundliche Menschen, die Informationen gerne entgegennahmen.
Überhaupt, es hat uns gewundert, wie freundlich die Wärter, die Polizei, ja, alle, mit denen wir zu tun hatten, auf uns reagiert haben!
Mit dem Gefühl, Herrn Dr. Hamer erreicht zu haben, denn er weiß, dass wir zu ihm gefahren sind und für ihn wachten, mit dem Gefühl, viele Menschen, die direkt mit ihm zu tun haben und auch jene, die ihn bis dato gar nicht kannten, erreicht zu haben – verließen wir nach 5 Tagen diesen Ort, um in die Hauptstadt zu fahren und dort, vor dem Eiffelturm, zu parken und erneut viele Flugblätter zu verteilen.
Am Ende, wieder in Deutschland, war es fast zwingend, Tübingen noch einen Besuch abzustatten. Also fuhren wir durch den verschneiten Schwarzwald direkt vor die Kliniken, deren "Herren" sich nicht dazu aufraffen können, Dr. Hamers Habilitation zu prüfen.
Kalt wars und doch umgab uns eine eigenartige Wärme. Anstrengend wars, und doch lief alles rund. Aufregend wars, und doch hatten wir viel zu lachen, ganz ernsthaft.
Kathi
Statt der von Angela erwähnten Decke darf man jeden Tag zu bestimmten Stunden Kleidung und Schuhe abgeben. Wer näheres wissen möchte, kann Kontakt zu uns aufnehmen, wir geben unsere Erfahrungen gerne weiter!