Backnanger Kreiszeitung:
Kritik an Mammografie
Backnanger Kreiszeitung, 06.12.2006
Kritik an Mammografie
Verunsicherung durch „falsch positive“ Befunde
Brustkrebs ist in Deutschland die häufigste Todesursache bei Frauen zwischen 40 und 60 Jahren. Als „notwendigen Schritt zur Verbesserung der Gesundheit von Frauen“ begrüßt deshalb die baden-württembergische Gesundheitsministerin Monika Stolz das Mammografie-Screening, das nun im Land gestartet ist. Alle Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren haben demnach alle zwei Jahre einen gesetzlichen Anspruch auf eine kostenlose röntgenologische Brustuntersuchung.
Doch neben Befürwortern dieses für Baden-Württemberg flächendeckend organisierten Verfahrens gibt es auch Kritiker. „Wenn sich das Mammografie-Screening an die 50- bis 69-jährigen Frauen richtet, dann erfassen wir damit die wirklich aggressiven Brusttumoren nicht, denn die betreffen meist junge und jüngere Frauen“, sagt Dr. Friederike Perl. Und wenn Befürworter darauf hofften, durch diese regelmäßigen Frühuntersuchungen 20 bis 30 Prozent mehr Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren heilen zu können, dann, so das Mitglied im Bundesvorstand des Deutschen Ärztinnenbundes, „fragen wir uns, was wird mit den übrigen 70 bis 80 Prozent?“ Brusttumoren hätten bei Frauen in diesem Alter häufig eine lange Entstehungszeit. „Wir sprechen von fünf bis zehn oder mehr Jahren“, so Perl. Viele blieben zudem „klinisch irrelevant“. Würden aber winzige Tumoren früher entdeckt, als man sie tasten könne, und dann als bösartig eingestuft, „nimmt man diesen Frauen, denen wir ohnehin nicht wirklich helfen, sie also nicht heilen können, glückliche und beschwerdefreie Jahre.“ Die meisten der 50- bis 69-jährigen Frauen hätten also keine Verbesserung durch dieses kostenintensive Verfahren zu erwarten, kritisiert die Stuttgarter Gynäkologin und nennt dies „einen gravierenden ethischen Konflikt.“ Amerikanische Studien hätten zudem gezeigt, dass jede zweite Frau – gemessen an zehn Jahren regelmäßiger Untersuchung – einen auffälligen Befund („falsch positiv“) bekomme, der die Patientinnen bis zur endgültigen Abklärung in unnötige Angst stürze.
Kritisch äußert sich auch das Krebsforum Stuttgart e.V. (KFS), das sich seit seiner Gründung vor zehn Jahren intensiv mit der Frage nach Krebs auslösenden Faktoren befasst hat. „Frauen zwischen 50 und 69 Jahren sind dann besonders anfällig für einen Brusttumor, wenn sie in eine Lebenskrise etwa durch Partnerverlust oder Arbeitslosigkeit geraten“, sagt Silke Schmalfuß-Soth, Vorsitzende des KFS. Dieser Stress könne das Immunsystem lahm legen und Zellen zum ungehinderten Wachstum anregen. „Wichtiger als die regelmäßige Teilnahme am Screening wäre in solchen Fällen, einen Psychoonkologen aufzusuchen, um Stress abzubauen und das Krebswachstum zu verhindern“, so Schmalfuß-Soth.
Die Tumordestruktion durch die klassischen Methoden der etablierten Medizin beseitigen lediglich die Symptome und bewirken keine Heilung, so Schmalfuß-Soth: „Heilen kann sich nur die Patientin selbst durch die ganzheitliche Sanierung des Körpers und durch die Beseitigung des Grundkonflikts.“
Brigitte Jähnigen
Historische Anmerkung von H. Pilhar (nicht mehr veröffentlicht auf seiner Webseite):
Man glaubt, man liest nicht recht! Die Schulmedizyn versucht offensichtlich die Kurve zu kriegen! Ein Hoffnungsschimmer, oder nur eine Absicherung nach dem Motto: "Das haben wir ja schon immer gesagt."?