Zweierlei Verständnis von Verantwortung
Südkurier, 12.06.2004
Der Markt für Wunderheiler gedeiht auf dem Nährboden einer wachsenden Esoterik-Szene seit Jahren prächtig. Und der Bodensee, an dem schon so mancher seltsame Guru den einen oder anderen "Kraftort" entdeckte, zieht die Jünger zweifelhafter Heiler schon längst magisch an. Die Gläubigen zweier besonders dubioser Lehren wollen in diesen Tagen in Überlingen und Uhldingen-Mühlhofen werben.
Hier wie dort mieten sie dafür gemeindeeigene, öffentliche Gebäude an, die in der kleinen Gemeinde Uhldingen von der "Tourist-Information" (TI) und in der Stadt Überlingen von der "Kur- und Touristik" (K+T) vergeben werden. Beides sind GmbHs. Damit enden die Gemeinsamkeiten.
In Überlingen wurde den Anhängern des Wunderheilers Bruno Grönings sofort abgesagt, nachdem in der Kur- und Touristik entsprechende Informationen vorlagen. Die Uhldinger Tourist-Information indes sieht keinerlei Problem darin, ihr "Haus des Gastes" für Helmuth Pilhar zu öffnen und damit zur Propaganda-Plattform der "Germanischen Neuen Medizin®" des Ryke Geerd Hamer zu machen. Einer Lehre, die nicht nur in sich gefährlich ist. Sie erweist sich auch als zutiefst antisemitisch.
Die "Hepatitis C Selbsthilfe" in Ludwigshafen am Rhein ist Umschlagplatz für Informationen über die Krankheit, der Verein kämpft aber auch gegen medizinische Irrlehren, die Patienten ins Unglück stürzen können. Auf ihrer Homepage (www.lumed.de/c/ws) warnt die Selbsthilfe unter anderem vor der "Neuen Medizin" (siehe "Hintergrund" unten). Gleichzeitig verfolgt Mitglied Helmuth Graser von Ludwigshafen aus die Auftritte der Anhänger Hamers, insbesondere die des Helmuth Pilhar, und versucht, die Veranstalter zu warnen. Immer in der Hoffnung solche Vorträge verhindern zu können. Bei der Uhldinger Tourist-Information biss er auf Granit.
"Es sei egal, an wen sie vermieten", ließ Sabine Bader, die Geschäftsführerin der Tourist-Information, den Anrufer aus Ludwigshafen am Rhein wissen. Auch seine Erklärung, wer der Referent sei, der da nach Unteruhldingen komme, habe nichts gefruchtet, erklärt Graser. Der Vortrag Pilhars am kommenden Dienstag im "Haus des Gastes" wird nicht abgesagt.
Sie stellt das "Haus des Gastes" also auch zur Verbreitung solcher seltsamer Lehren zur Verfügung? So die Frage des SÜDKURIERS an die Geschäftsführerin der Uhldinger Tourist-Information, Sabine Bader. "Seltsam ist ja relativ", sagt sie. Nein, die Informationen von Herrn Graser veranlassten sie nicht, Pilhar abzusagen. "Wir lassen das so, ja, natürlich, selbstverständlich, klar, das bleibt so."
Auf weitere Nachfrage erklärt Bader, der Mietvertrag für den Dienstagabend sei nicht mit Pilhar, sondern einem "anderen Vertragspartner" abgeschlossen worden. Mit wem, das will sie nicht sagen. Graser gegenüber hatte sie dessen Aussage zufolge erklärt, eine "Dame aus dem Ort" habe den Saal angemietet.
Auch darüber, ob es Kriterien gibt, nach denen das "Haus des Gastes" vermietet wird, mag Bader keine Auskunft geben. "Über Inhalte fragen wir unsere Vertragspartner nicht." Ob es denn keine Grenzen für sie gebe? "Mehr möchte ich nicht sagen." Außerdem sei die Vermietung ja die Aufgabe einer Sachbearbeiterin, sucht Bader die Verantwortung von sich zu schieben. Aber doch einer Sachbearbeiterin in der Tourist-Information? "Ja." Deren Geschäftsführerin Sie sind. Dann sind Sie doch auch verantwortlich? "Im Prinzip ja."
Ganz anders stellt man sich in der Überlinger Kur- und Touristik der Verantwortung bei der Vermietung von Veranstaltungsräumen. Geschäftsführer Thomas Götz und der hier für die Vermietung zuständige Reinhard Wasowicz reagierten sofort und konsequent, nachdem der SÜDKURIER sie auf die Art der Veranstaltung hingewiesen worden waren, die eigentlich vergangenen Donnerstag im Nußdorfer Dorfgemeindehaus hätte stattfinden sollen. Thomas Götz, nebenbei bemerkt selbst Uhldinger: "So etwas hat bei mir keine Chance." Mit Hinweis auf die "Miet- und Benutzungsordnung Dorfgemeinschaft Nussdorf" sagte Reinhard Wasowicz dem "Kreis für geistige Lebenskraft e.V." Der wollte unter dem Titel "Heilung auf dem geistigen Weg" für die Lehre Bruno Grönings (siehe "Hintergrund") werben, eines in der Nachkriegszeit tätigen Wunderheilers aus den 50-er Jahren, dessen Anhänger nach der Auffassung von Kennern der Psycho-Szene über harmlos "Stammtische" genannten Zirkel bereits Sekten-Strukturen entwickeln. Und Götz ließ sich auch nicht davon beirren, als die Anhänger Grönings sogar nochmals versuchten, Ihn zu bedrängen.
HINTERGRUND
"Neue Medizin"
Entwickelt wurde die "Neue Medizin" 1981 vom damaligen Internisten und Krankenhausarzt Dr. med. Ryke Geerd Hamer. Sie fußt auf der Theorie, alle Krankheiten entstünden durch innere psychische "Konflikte". Das kann der Verlust einer Menschen sein oder eine Veränderung der Lebenssituation. Jede Krankheit, auch Krebs und AIDS, heilen nach Hamers Auffassung von sich aus, wenn der Konflikt beseitigt wird. Medikamentöse, operative oder radiologische Behandlung lehnt er daher ab.
1986 entzog das Koblenzer Oberverwaltungsgericht Hamer die ärztliche Approbation und verurteilte ihn wegen "unterlassener ärztlicher Hilfeleistung" zu einer Geldstrafe. 1997 wurde Hamer in Köln wegen "unerlaubter Ausübung des Heilberufes" verhaftet und anschließend zu 19 Monate Haft verurteilt. Er büßte ein Jahr und ließ sich danach in Spanien nieder, wo er als "Naturarzt" praktiziert.
Am 17. März 2000 wurde Hamer in Frankreich in Abwesenheit wegen "Betruges und Beihilfe zur illegalen Ausübung des Arztberufes" zu neun Monaten Gefängnis und neun Monate Bewährung verurteilt. In Österreich wird ihm in Zusammenhang mit seiner "Neuen Medizin" Totschlag in mindestens 50 Fällen vorgeworfen. Aus 1995 besteht dort ein gültiger Haftbefehl gegen ihn. Seit sich Hamer nach Spanien zurückgezogen hat, ist der Mann, der in Uhldingen nicht ausgeladen wird, Helmuth Pilhar, einer seiner wichtigsten Multiplikatoren.
GERMANISCH
Weil der Begriff "Neue Medizin" vielseitig verwendet wird, ließ sich Hamer im September 2003 den Begriff "Germanische Neue Medizin" schützen. Eine Namensgebung mit Hintergründen. Denn Hamer kam zur Erkenntnis, seine Lehre werde "nicht etwa versehentlich" unterdrückt "sondern systematisch". Seit 20 Jahren praktizieren "alle Juden dieser Welt auf Geheiß ihrer Rabbiner die Germanische Neue Medizin", schreibt Hamer," während alle Nichtjuden gezwungen werden, die dumme alte Schulmedizin mit ihren 5000 Hypothesen zu praktizieren und sich zu 98 Prozent mit Chemo und Morphium umbringen zu lassen". Die krude Theorie gipfelt in dem Mär von der jüdischen Weltverschwörung. Der Kampf gegen seine Lehre sei "der wahnsinnige Kampf der Talmud-Zionisten in ihrem religiösen Wahn, alle Nichtjuden dieser Welt umbringen zu wollen". Internet-Recherchen belegen denn auch, dass die "Germanische Neue Medizin" bestens ins Weltbild des völlig abstrusen "Esoterischen Hitlerismus" passt. Dessen Anhänger glauben, der unsterbliche Hitler und eine millionenstarke SS warten darauf, mit ihren UFOs die Weltherrschaft zu erobern. Nachzulesen auf www.unglaublichkeiten.com , wo sich sogar ein Diskussionsforum zur "Germanischen Neue Medizin" findet, in dem Hamer im originalen Wortlaut zu lesen ist.
Helmuth Pilhar
Der Österreicher Helmuth Pilhar ist der Vater jener kleinen Olivia, deren Fall 1995 europaweit bekannt wurde. Das damals sechsjährige Kind war an Krebs erkrankt, doch die Eltern verhinderten Monate lang echte medizinische Hilfe und setzten lieber auf Hamer. Der führte den Krebs des kleinen Mädchens auf einen "Verhungerungskonflikt" zurück, "weil die Mutter nicht mehr gekocht hatte und in die Schule gegangen war, und die Oma nun kochen musste, die immer nur Schnitzel briet" (Originalton Hamer 1996). Wenn Handarbeitslehrerin Erika Pilhar wieder zuhause bleibe und sich um ihr Kind kümmere, heile der Krebs von selbst ab.
Nachdem die Eltern Pilhar Olivia in Hamers Obhut gegeben hatte, entzog ihnen das Wiener Jugendamt das Sorgerecht. Die Eltern flüchteten mit dem Mädchen und wurden von den Anhängern der Sekte "Fiat-Lux" unterstützt.
Eine europaweite Fahndung und die von den österreichischen Behörden verordnete Zwangsbehandlung rettete Olivia, deren Tumor inzwischen fußballgroß war. Die Eltern wurden wegen "fahrlässiger Körperverletzung" zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.
Dennoch blieb der medizinisch nicht ausgebildete Elektrotechnik- und Maschinenbau-Ingenieur Helmuth Pilhar überzeugt von der "Neuen Medizin". Bis heute verbreitet er Hamers Theorie tagtäglich unermüdlich.
Bruno Gröning
Die Anhänger Bruno Grönings, die vergeblich versuchten, im Nußdorfer DGH aufzutreten, berufen sich auf einen 1906 in Danzig geborenen ungelernten Hilfsarbeiter, der 1948 erstmals als Wunderheiler auftritt und noch im gleichen Jahr wegen Verstoßes gegen das Heilpraktikergesetz zu einer Haftstrafe auf Bewährung verurteilt wird. 1954 verhängen die Behörden ein für die ganze Bundesrepublik geltendes Auftrittsverbot und untersagen ihm jede Heilertätigkeit. Daraufhin wird er Heilpraktikergehilfe, und kann nun doch seine Stanniolkügelchen unters Volk bringe, die er mit dem "göttlichen Heilstrom" aufgeladen hat. 1959 stirbt Bruno Gröning, erst 53-jährig, an Krebs.
Seine Anhänger behaupten indes, der übermächtig werdende Heilstrom habe ihn zerfressen. Die aufgeladenen Kügelchen gelten bei seinen Anhängern bis heute als hochwirksame Medizin. Aber auch ein auf die Wunde gelegtes Bild des Meisters heilt. Allerdings behindern bereits Kontakte mit Ungläubigen oder Kritikern die Wirkung.
Die Anhänger haben sich im "Bruno Gröning-Freundeskreis" organisiert, an dessen Spitze Grete Häusler steht, eine Weggefährtin des Wunderheilers. Dieser Freundeskreis, der sich inzwischen bis in die USA ausgedehnt hat, weise durch die "Mystifizierung" und "kultische Verehrung" Grönings wie auch angesichts seiner "organisatorischen Entwicklung" Züge eines "neureligiösen Kultes" auf. So urteilt das Bistum Trier, das auf seiner Internet-Homepage massiv warnt vor der dem Christentum entgegen stehenden Lehre: Die Anhänger beten ihren "Bruno" als Mittler zu Gott an, der gewissermaßen neben Jesus stehe.
Kommentar (von Martin Bauer)
Hamer/Pilhar
Machtwort ist nötig
Nein, Frau Bader, "seltsam" ist in diesem Fall nicht relativ. Das Wort ist im Gegenteil noch sehr zurückhaltend, wenn es um die Lehre des Ryke Geerd Hamer geht. Was bitte braucht es denn noch mehr, um eine Irrlehre zu erkennen: Hamer ist mehrfach verurteilt, saß in Deutschland im Gefängnis und in Österreich besteht ein Haftbefehl. Und wegen den Falles Olivia wurden auch deren Eltern in Wien zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, unter anderen wegen " fahrlässiger Körperverletzung" an ihrem Kind. Dieser Vater kommt ins Haus des Gastes und spricht womöglich schwerkranke Menschen an, die über die Hintergründe nicht bescheid wissen. Und in ihrer Verzweiflung nach der vermeintlichen Hoffnung greifen.
Wer einem falschen Propheten wie Pilhar eine Plattform bietet, setzt sich zwangsweise dem Verdacht aus, dass ihm selbst die nötige Distanz zu einer Lehre fehlt, die für mannigfaltiges menschliches Leid verantwortlich ist. Es sind dutzende Fälle aktenkundig, in denen Menschen einen qualvollen Tod starben, weil sie jede seriöse Behandlung ablehnten und stattdessen an die "Germanische Neue Medizin" glaubten. An die Hamer-Lehre, für die am kommenden Dienstag im gemeindeeigenen Haus des Gastes geworben werden soll. Von einen Maschinenbauingenieur ohne jede medizinische Ausbildung, dessen Tochter Olivia nur deshalb heute noch lebt, weil die österreichischen Behörden eine schulmedizinische Therapie zwangsverfügte.
Selbstverständlich darf jeder Mensch glauben, was er will. Auch wenn das sein Ableben zur Folge hat. Deshalb sprach ein deutsches Gericht Erika Bertschinger Eicke alias Uriella 1996 auch von jeder Verantwortung für den Tod zweier Mitglieder ihrer Sekte "Fiat Lux" frei, die schulmedizinische Behandlung verweigerten und auf Uriellas Heilkünste setzten. In Dr. Hamer Urteilsbegründung hieß es sinngemäß, es liege in der Eigenverantwortung jedes Menschen, ob er gängige medizinische Hilfe in Anspruch nehme, oder auf einen Wunderheiler vertraue.
Dass ihm angesichts solcher Rechtssprechung auf seinen Propagandareisen wenig Unbill droht, dürfte Pilhar sehr wohl wissen. Schließlich kennt er Uriellas Jünger. Sie halfen ihm, als er mit seiner Tochter Olivia aus Österreich floh.
Privatwirtschaftlicher Gastronomie kann niemand verbieten, die Türen für Sektierer zu öffnen. In solchen Fällen ist das eine Frage persönlicher Moral eines Vermieters. Ganz anders beim "Haus des Gastes". Dieses Gebäude gehört der Gemeinde, die es an die Tourist-Information – eine GmbH – vermietet hat. Doch das entbindet das Rathaus nicht von der Verantwortung. Aufsichtsrat der GmbH ist der Gemeinderat und Vorsitzender der Bürgermeister. Die Tourist-Information ist ein Unternehmen der Gemeinde. Es kann aber nicht sein, dass der Staat selbst als Kommune die Lehre eines Wunderheilers fördert, den er andernorts bereits ins Gefängnis geschickt hat.
Uhldingens neuer Bürgermeister Edgar Lamm ist wenige Tage nach seiner Amtseinführung erstmals zu schnellen Handeln aufgefordert. Auch um den Imageschaden für die Gemeinde nicht noch zu vergrößern. Er muss ein Machtwort sprechen.
Offene Tür für Irrlehre
"Tourist-Information" hat kein Problem mit "Neuer Medizin"
Nachdem der in Österreich mit Haftbefehl gesuchte Wunderheiler Ryke Geerd Hamer in Deutschland eine Haftstrafe verbüßt hatte, setzte er sich 1998 nach Spanien ab. Seither ist Helmut Pilhar einer seiner wichtigsten Multiplikatoren. Kommenden Dienstag kann der medizinische Laie in einem der Gemeinde Uhldingen-Mühlhofen gehörenden Veranstaltungsraum die von seriösen Medizinern als völlig abstrus bezeichneten Theorien der "Germanischen Neuen Medizin®" verbreiten.
Die für die Vermietung zuständige "Tourist-Information" sieht keine Veranlassung, Pilhar auszuladen, obwohl Geschäftsführerin Sabine Bader von einer Hepatitis-Selbsthilfegruppe aus Ludwigshafen am Rhein vorgewarnt wurde. "Das bleibt alles so wie es ist", machte Bader gegenüber dieser Zeitung deutlich, dass sie kein Problem damit hat, einer gefährlichen Irrlehre Vorschub zu leisten, die zudem antisemitisch ist. "Über Inhalte fragen wir unsere Vertragspartner nicht."
Referent Pilhar ist der Vater der kleinen Olivia, deren Schicksal Mitte der 90-er Jahre Schlagzeilen in halb Europa machte. Anstatt das an Leberkrebs erkrankte Kind schulmedizinisch behandeln zu lassen, setzten die Eltern auf Wunderheiler Hamer, der alle Krankheiten auf innere psychische Konflikte zurückführt und medikamentöse, chirurgische sowie radiologische Behandlungen ablehnt. Nachdem das Wiener Jugendamt den Pilhars das Sorgerecht entzogen hatte, flohen sie, unterstützt von Anhängern der Uriella-Sekte "Fiat Lux". Eine internationale Fahndung und behördlich angeordnete Zwangstherapie retteten Olivia. Die Eltern Pilhar blieben dennoch von Hamers Lehren überzeugt und verbreiten sie unermüdlich. Sie betreiben von Wien aus einen regen Versandhandel und Pilhars Auftritt in Uhldingen ist nur einer von zehn in Deutschland allein im Juni.
In Österreich wird Hamer Totschlag in über 50 Fällen vorgeworfen, weil Menschen starben, die ihm glaubten und sich nicht richtig behandeln ließen. Ein französisches Gericht verurteilte ihn in Abwesenheit zu einer Gefängnisstrafe. Die "Germanische Neue Medizin" gilt aber nicht nur als gefährlich, weil ernsthaft erkrankte Menschen mit Krebs oder Aids jede Therapie ablehnen, sie hat auch einen antisemitischen Hintergrund. Hamer verbreitet die abstruse Überzeugung, es existiere eine jüdische Weltverschwörung, die mit der Schulmedizin alle Nichtjuden ausrotten wolle. Selbst jedoch betrieben die Juden "auf Geheiß ihrer Rabbiner" seine Lehre. So äußert er sich jedenfalls in einem Internet-Diskussionsforum zu seiner "Germanischen Neuen Medizin®". Das Forum ist Teil eines rechtsradikalen Internet-Auftritts.
Dass Veranstalter ihre Verantwortung auch anders verstehen können, zeigte sich vor wenigen Tagen in Überlingen, der Nachbarstadt von Uhlidngen-Mühlhofen. Hier lud die Kur- und Touristik GmbH die Jünger des Wunderheilers Bruno Gröning wieder aus, nachdem sie die Hintergründe erfahren hatte. Auch Pilhar hat nicht überall Erfolg. Im Frühjahr erhielt er in Backnang eine Absage, nachdem eine Elterninitiative interveniert hatte.