Madonna: Trau Dich doch
Madonna, 27.09.2008
OLIVIA PILHAR: Hat sie die Kraft, auf eigenen Beinen zu stehen?
Model-Zukunft für das Krebsmädchen?
Trau dich doch, Olivia!
Aufgegeben. Olivia Pilhar vergibt aus Rücksicht auf ihre Familie die Chance, als Model Karriere zu machen. Schade, wie auch Modelagentur-Profis meinen…
"Los Olivia, mach mit – probier es doch einfach!" Als sich Olivia Pilhar im Juli von ihren Schulkolleginnen bei der X-Jam-Matura-Reise im türkischen Antalya davon überzeugen ließ, beim Casting für den großen MADONNA-Modelcontest 2008 mitzumachen, ahnte die heute 19-Jährige nicht, welche mediale Lawine sie mit ihrem Schritt lostreten würde. Kein Wunder, erfreute es doch Zeitungen und Fernsehsender im In- und Ausland darüber berichten zu können, dass es dem berühmten „Krebsmädchen“, dessen Schicksal vor über 14 Jahren die Welt in Atem hielt, heute richtig gut geht. Im Alter von fünf Jahren wurde der Niederösterreicherin – nachdem sich ihre Eltern vehement gegen eine schulmedizinische Behandlung gewehrt hatten – der übergroße Wilms-Tumor an der Niere in einer Zwangsoperation entfernt. Schreckliche Monate, an die sich die junge Frau heute nur selten erinnert, denn sie steht mitten im Leben, hat ihre Matura in der Tasche, plant an der „Graphischen“ zu studieren – und träumt davon, nebenbei ein bisschen zu modeln.
Gute Chancen. Dass die 1,74 Meter große, schlanke Beauty mit ihrem Kate-Moss-ähnlichem Gesicht durchaus Chancen in der Branche hätte, attestiert nicht nur MADONNA-Modechef Adi Weiss, der beim Model-Contest-Casting in der Türkei keineswegs ahnte, wer sich da für den größten Nachwuchswettbewerb des Landes bewarb. Gleich mehrere Profis renommierter Modelagenturen sind dieser Meinung.
Und dennoch zerplatzte Olivias Traum, noch bevor er richtig begonnen hatte. Denn vor allem ihr Vater, Helmut Pilhar, der bis heute an der umstrittenen „Germanischen Neuen Medizin“ festhält, bangt um seine Tochter, der man seiner Meinung nach nur Potenzial für die Modelbranche bestätige, weil man ihre „Geschichte“ ausschlachten möchte. Weshalb Olivia ihre Bewerbung für den MADONNA-Modelcontest, dessen Finale am 6.Oktober in der Wiener Kultdisco U4 stattfindet, zurückzog.
Vergeudetes Potenzial. „Schade“, meint auch Roberta Manganelli, Chefin der bekannten Modelagentur Stella Models, „denn Olivia hat tatsächlich ein sehr ungewöhnliches Gesicht, eine gute Figur und die richtige Größe. Sie ist sehr hübsch und man könnte viel aus ihr herausholen.“ Auch Modelbusiness-Profi Maciek von Next Company rät Olivia dazu, es bei dem Contest oder auch einer Agentur zu versuchen. „Was sie für den Beruf aber auf jeden Fall benötigt ist Selbstbewusstsein und die Begeisterung dafür“, meint Vanity Fair-Besitzerin Eva Frasz. Tatsächlich bestätigte die 19-Jährige im Sommer im Gespräch mit MADONNA: „Ich war an unserer Modeschule öfters auf dem Laufsteg. Das hat mir großen Spaß gemacht!“
Rückzug. Heute, nur wenige Monate später, hat sich Olivia von ihren Plänen zurückgezogen. „Es ist wohl besser so“, erklärt sie. „Sonst wird die ganze Geschichte über meine Krankheit wieder zum großen Thema und meine Familie hat wieder keine Ruhe.“ Und eben diese versucht die Maturantin, die noch zu Hause wohnt, zu wahren, wo doch die Welt ihrer Eltern und jene der Modebranche so gar nichts gemein haben. Weshalb wir Olivias Auftritt beim MADONNA-Modelcontest wohl vermissen werden und darauf hoffen müssen, dass sie eines Tages den Weg in ihre eigene Welt findet.
(Daniela Schimke)
Historische Anmerkung von H. Pilhar (nicht mehr veröffentlicht auf seiner Webseite):
Tja, lieber Herr Fellner! Es läuft wohl nicht so, wie Sie es sich vorstellen?
Wir beide kennen uns ja persönlich. Sie sind ja Eigentümer und Gründer des bunten Billig-Wochenmagazins NEWS. Ihnen gehört ja auch das Tagesblättchen ÖSTERREICH, und die Zeitschriften MADONNA und WOMAN. Zumindest stehen diese Blätter alle irgendwie mit Ihnen in Verbindung.
Damals, als wir gerade mit Olivia ins Tullner Kinderspital gelockt worden waren, hatte ich intensiven Kontakt mit einem Reporter der nun nicht mehr existierenden Tageszeitung TÄGLICH ALLES. Dieser Reporter erzählte mir, er habe ein Telefongespräch zwischen Ihnen und seinem Chefredakteur mitbekommen in der Zeit, als wir uns noch auf der Flucht in Spanien befunden haben. Sie sollen damals Ihren Konkurrenten "angewiesen" haben mit dem Wortlaut: "Schicke sofort Reporter runter nach Spanien, egal was das kostet. Stell Dir vor, dieser Hamer bekommt das Kind gesund, was dann bei uns in Wien los ist!"
Wie gesagt, ich wiederhole die Worte eines Reporters eines mit Ihnen konkurrierenden Blattes. Allerdings bezweifle ich nicht deren Wahrheitsgehalt.
Sie haben damals mit Ihrem Wochenmagazin NEWS dann ja auch im Sinne der Pharma eine ordentliche Arbeit geleistet ... Ihr weiterer Plan: Olivia am Laufsteg mit einer Pharma-Werbeschleife im Blitzlichtgewitter! Olivia - geheilt durch Chemo und entdeckt und präsentiert und vermarktet von Fellner! Ach, es läuft einem das Wasser im Mund zusammen, was?
Achtung: Brocken-Konflikt (Hamer)!
Wie viele Millionen mögen Ihnen nun entgehen wegen dieser "störrischen" Olivia bzw. wegen diesem "unbelehrbaren" Vater Pilhar?
Und wie viele Milliarden werden Ihren Glaubensbrüdern von der Pharma nun entgehen? So viele Eltern krebskranker Kinder hätte man - mit Olivia als "Chemo-Vorzeigefall" - ganz leicht um den Finger wickeln können ...
Kann es sein, dass man Sie nun seitens Ihrer Glaubensbrüder eines Versagens bezichtigen wird?
Die österreichischen Kapazitäten und Oberexperten, also die echt renommierten Spezialisten in Sachen Krebs, die also echt strenggläubigen Maimonides-Anhänger, werden vermutlich ein ernstes Wörtchen mit Ihnen reden.
Ich hoffe nur, es hat nicht zu unangenehme Folgen für Sie, Herr Fellner. Lassen Sie nicht Ihre Wut an Herrn Weiss aus, er kann wirklich nichts dafür. Glauben Sie mir, Weiss sieht nur bei Olivia schwarz. Auch Ihre verehrte Frau Gattin hat sich wirklich Mühe gegeben mich "zu bekehren".
Ich mache Ihnen ein Angebot: Wir können zusammenarbeiten unter der Voraussetzung, dass Sie diese Erkenntnisunterdrückung publizieren und die Universität Tübingen in die Pflicht nehmen.
Trauen Sie sich doch, Herr Fellner!