Mittelohr

01.09.1999

 

Bitte um Schädel-CT


Praxis für biologische Heilverfahren
Arlette Büchel
kant. appr. Naturärztin
Sonnhaldenweg 18
CH-9100 Herisau


CH-9100 Herisau, 5.5.99

DRINGEND

Hirn-CT parallel zur Schädelbasis
Patientin: C.G., 10.4.1966

Sehr geehrter Herr Doktor

Ich bitte Sie, von oben erwähnter Patientin dringendst ein Standard-Hirn-CT-Aufnahme parallel zur Schädelbasis ohne Kontrastmittel im Doppel zu erstellen und die Bilder direkt der Patientin mitzugeben.

Es geht ihr gegenwärtig sehr schlecht und ich bitte Sie, so rasch als möglich mit Frau G. einen Termin zu vereinbaren. Es ist ihr morgen, Donnerstag, 6.5.99, möglich quasi auf Abruf zu Ihnen zu kommen.

Diagnose: unerträgliche Kopfschmerzen, Strabismus, Schwindel, Doppelsehen, Otitis media mit Eiterausfluß

Für Ihre Bemühungen danke ich Ihnen auch im Namen der Patientin.

Mit freundlichen Grüßen
Arlette Büchel


Der Arztbrief an die Patientin

Medizinisches Radiologisches Zentrum

KLINIK STEPHANSHORN
Konventionelle Radiologie
Computertomographie
Magnetresonanz
Angiographie / Interventionelle Radiologie
Dr. med. Ph. Lampe
Dr. med. P. Schmid
Dr. med. Ch. Strittmatter
FMH med. Radiologie

EINGESCHRIEBEN

Frau
G. C.
[Anm: Original liegt vor]

Datum: 11. Mai 1999/ mg

Sehr geehrte Frau G.

Wir haben am 06.05.1999 bei Ihnen die Schädel-Computertomographie-Untersuchung durchgeführt und dabei die schwerwiegende Diagnose einer eitrig einschmelzenden Entzündung des rechten Ohres, Mittelohres, Innenohres und auch der knöchernen Schädelbasis gefunden. Diese Entzündung ist bereits soweit fortgeschritten, dass es zu einer entzündlichen Reizung der Hirnhaut gekommen ist.

Falls sich diese Erkrankung weiter entwickelt, kann sich unverhofft eine lebensbedrohende Situation einstellen. Unserer Ansicht nach müsste eine derart schwerwiegende eitrige Entzündung von einem entsprechenden Fachspezialisten beurteilt und auch behandelt werden. Dabei würde sicher eine hochdosierte entsprechende antibiotische Therapie eine wichtige Rolle spielen.

Wegen dieser möglicherweise schwerwiegenden Folgen Ihrer Erkrankung fühlte ich mich auch verpflichtet intravenöses Kontrastmittel zu geben, um das effektive Ausmass der Entzündungsreaktion erfassen zu können.

Da Sie laut Auskunft von Frau B. nachträglich mit der intravenösen Kontrastmittelgabe nicht einverstanden sind, wollen wir in diesem speziellen Fall auf die Verrechnung dieses Kontrastmittels verzichten und die Kosten selber tragen. Ich fühle mich aber verpflichtet, Sie auf die schwere Ihrer Erkrankung aufmerksam zu machen.

Mit freundlichen Grüssen
Dr. med. P. Schmid

Kopie an:
Frau B.


‚Medizinische Aufklärung‘ der Patientin

Dr. med. J. Riedi

FMH ORL
Grabenstr. 9
7000 Chur
Tel.-Nr. 081/252 94 16
Fax.-Nr.081/253 36 44

Frau G. C., geb. 10.4.66, [Anm.: Original liegt vor] 

Ich wurde aufgeklärt, dass es sich um eine lebensbedrohliche Krankheit handelt, welche zu einer Gehirnentzündung und zu einem plötzlichen Tod führen kann.

Chur, den 17.Mai 1999

G. C.
Unterschrift der Patientin


Patientin schreibt an den Arzt

C. G.
[Anm: Original liegt vor]

Herr Dr. P. Schmid
Klinik Stephanhom
Brauerstrasse 95
9016 St. Gallen

Chur, 18. Mai 99

Sehr geehrter Herr Dr. Schmid

Ich möchte mich für Ihren Brief vom 11. Mai 99 und Ihre Sorge um meine Gesundheit, die darin zum Ausdruck kommt, bedanken. Ob Ihre Diagnose Anlass zur Sorge ist, darauf möchte ich nicht näher eingehen.

Allerdings weise ich Sie darauf hin, dass ich von Anfang an gegen die Kontrastmittelgabe war und nicht erst nachträglich.

Die mich behandelnde Krankenschwester teilte mir nach meiner Ablehnung mit, wenn ich das Kontrastmittel nicht wolle, werde es eben ein Gespräch mit dem Arzt geben, und dann werde mir das Kontrastmittel sowieso verabreicht. Ich war über diese Aussage schockiert, doch um mich zu wehren, fehlte mir einfach die Kraft.

Die allergische Reaktion blieb nicht bei einer geschwollenen Lippe, Jucken und etwas Schwindel. Einige Stunden später setzten Kopfschmerzen ein, die sich bis zum Abend ins schier Unerträgliche steigerten. Hatte ich in den vergangenen Wochen nur Nachts unter Kopfschmerzen gelitten, so musste ich sie nun den ganzen Tag aushalten. Eine Woche lang hoffte ich auf Besserung. Schliesslich besuchte ich auf Anraten von Frau A. B. einen Hals-Nasen-Ohren Spezialisten, um mich nochmals gründlich untersuchen zu lassen.

Ich bin über die Antibiotika, die ich nun einnehmen muss, nicht sehr glücklich. Doch zumindest bin ich die Schmerzen los, die ich ohne Kontrastmittel nicht gehabt hätte.

Dies soll keine Anklage sein, sondern nur eine Hoffnung, dass Sie vielleicht das nächste Nein! respektieren, auch wenn es nur rein instinktiv kommt.

Nun zu meinem eigentlichen Grund des Schreiben. Wie ich von Frau A. B. vernommen habe, nehmen Sie, nachdem ich bei Ihnen war, keine Patienten mehr von ihr. Wie sie zu dieser Entscheidung gekommen sind, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen, da meine Zahlungsablehnung in keinem Zusammenhang zu Frau B. und oder ihren andern Patienten steht.

Als ich telefonisch um einen Termin bat, teilte mir die Dame am Telefon mit, dass sie mir diesen nur geben könne, wenn sie eine Bestätigung meiner Krankenkasse erhalte, dass diese die Behandlung bezahle.

Meine Frage, ob es ihr nur ums Geld gehe, wurde nach einigem Zögern bejaht. Also erklärte ich mich bereit, die Behandlung selber zu bezahlen und das mit der Krankenkasse später zu regeln. Ich bekam meinen Termin mit der Aufforderung, das Geld, ca. CHF 400.-, gleich mitzubringen.

Als ich schliesslich eine Rechnung von CHF 1017.- vorgelegt bekam, war ich ziemlich erschrocken. Die Mehrkosten entstanden, weil Sie, ohne vorher Rücksprache mit mir zu nehmen, zusätzliche Aufnahmen machten. Aufnahmen, die zu machen, Sie sich verpflichtet fühlten; aus was für Gründen auch immer.

Sie erhielten am 5.5.99 ein Faxschreiben von Frau A. B. mit der Bitte, eine Standard-Him-CT-Aufnahme ohne Kontrastmittel anzufertigen, die, wie ich später herausfand, CHF 299.60 kostet. Wobei ich also CHF 100.- zu viel bezahlt habe.

Mehr wurde nicht gewünscht. Die zusätzlichen Kopien lagen nicht in meinem Interesse, sondern in Ihrem. Also lag es auch an Ihnen, dafür aufzukommen, was Sie schliesslich auch getan haben. Danke.

Ich wollte also nicht bezahlen, was ich nicht verlangt hatte. Darum geht es hier und um nichts anderes. Nicht um Frau B. oder darum, dass jemand Sie öffentlich zerreissen oder zur Verantwortung ziehen will.

Ich möchte Sie sehr darum bitten, Ihren Beschluss nochmals zu überdenken.

Mit freundlichen Grüssen

G.C.

Kopien an:
Frau A. B.
Herrn Dr. Med. E. Taverna, Kantonsarzt A-R, Dorf 152, 9107 Umäsch
Herrn Dr. Med. F. Jungi, Kantonsarzt SG, Vadianstrasse 31, 9000 St. Gallen
Herrn A. Widmer, Verwalter Klinik Stephanshorn, St. Gallen


Patientin schreibt an das Gesundheitsamt

C.G.
[Anm: Original liegt vor]

Gesundheitsamt
Poststrasse 22
7000 Chur

Dübendorf, 7.10.99

Sehr geehrte Damen und Herren

Wegen einer Mittelohrentzündung war ich vom 6.4.99-21.5.99 arbeitsunfähig.

Da ich seit vielen Jahren nicht zum Arzt gehe, da ich der Meinung bin, dass sich der Körper selber heilt, wodurch ich mit der Neuen Medizin1 in meinem Glauben verstärkt wurde, rief ich nur kurz bei meiner Naturheilpraktikerin an, um mir einen Rat wegen der Schmerzen zu holen.

Die Krankheit begann am 6.4.99 mit einer starken Erkältung. Nach einer Woche bekam ich eine Mittelohrentzündung. Ich rief meine Naturheilpraktikerin an und bat sie um Rat wegen der Ohrenschmerzen. Knoblauch schaffte Abhilfe. Nach einer weiteren Woche war die Erkältung abgeklungen. Manchmal waren die Ohrenschmerzen – und auch die Nacken/Kopfschmerzen (setzten erst gegen Abend ein) – sehr stark und liessen mich kaum schlafen.. Meine Augen waren sehr lichtempfindlich.

In der dritten Woche begann Eiter aus dem Ohr zu fliessen. Die Ohrenschmerzen verschwanden und kamen nur, wenn der Eiterfluss blockiert war. Die Nacken/Kopfschmerzen nahmen allerdings zu, setzten aber immer erst gegen Abend ein und dauerten bis in die frühen Morgenstunden.

Am 29.4.99 begann ich mit dem rechten Auge gegen innen zu schielen.

Am 6. Mai liess ich in der Klinik Stephanshom in St. Gallen ein Native-Gehirn-CT parallel zur Schädelbasis anfertigen. Genaueres siehe Brief an Dr. Schmid. Das CT brauchte ich für die Neue Medizin1.

Da die Schmerzen danach unerträglich wurden und nun 24h dauerten, ging ich schliesslich am 12.5.99, nach einer Woche „auf die Zähne beissen“, zu einem HNO-Spezialisten in Chur, Dr. med. J. Riedi. Seine Ferienvertretung stellte ausser einer starken Mittelohrentzündung allerdings nichts weiteres fest. Sie verschrieb mir Antibiotika, auf welche ich zu nehmen ich bis jetzt verzichtet hatte. Grund: Der Körper heilt sich selber, und jede chemische Behandlung verhindert oder verzögert diesen Prozess.

Da die Entzündung nun aber schon so lange gedauert hatte und langsam zu Ende ging, ich also mit der Antibiotika nicht mehr gross stören, sondern das Ende nur ein wenig hinauszögern würde, war ich mit der Einnahme einverstanden.

Die Kopfschmerzen verschwanden gegen Abend. Der Eiter floss spärlicher, das Schielen blieb.

Am 17.5.99 ging ich zu einer Nachuntersuchung wieder in die Praxis. Diesmal war der Arzt selber anwesend. Er erkundigte sich nach dem Krankheitsverlauf. Meine Einstellung zu meinem Der-Körper-heilt-sich-selber-Glauben irritierte ihn offensichtlich. Meinen Erklärungen und Erläuterungen zur Neuen Medizin schenkte er kaum Gehör. Daher konnte er auch nicht verstehen, warum ich ein Gehirn-CT hatte machen lassen. Er verlangte den Namen der Klinik, in der ich es hatte anfertigen lassen und den des behandelnden Arztes.

Am Abend des gleichen Tages mussten meine Mutter und ich nochmals zu ihm in die Praxis.

Hier folgt der ungefähre Ablauf des Gesprächs, soweit ich mich noch erinnern kann, in der direkten Rede:

Dr. Riedi: Ich habe heute Nachmittag mit Dr. Schmid in St. Gallen telefoniert. Die Situation ist folgende: Sie haben eine sehr schwere Mittelohrentzündung, welche sich anstatt gegen aussen – gegen innen ausgebreitet hat, was zu einer Innenohrentzündung geführt hat.

Carol: Wie kann das sein, anstatt gegen aussen? Es fliesst seit Wochen sehr viel Eiter aus dem Ohr!

Dr. Riedi: Ja, ja, aber es ist vor allem gegen innen gegangen. Ihr Ohr ist etwas anders gebaut als normalerweise. Des weiteren ist das Felsenbein zerfressen. Die Entzündung hat sich weiter gegen oben ausgedehnt, und Sie leiden noch zusätzlich an einer Hirnhautentzündung. Wenn da nicht etwas gemacht wird, kann es ins Hirn explodieren, und Sie können schon morgen tot sein.

Carol: Explodieren?

Dr. Riedi: Ähm, ja eben…

Meine Mutter bekommt einen Schock. Mich lässt seine Aussage kalt, da ich nicht seiner Meinung bin.

Mutter: Was kann man da machen?

Dr. Riedi: Man muss sofort operieren, am besten schon gestern. Ich melde Sie morgen gleich in der Uni-Klinik in Zürich an.

Mutter: Was für eine Operation ist denn das?

Dr. Riedi: Das kann ich nicht so genau erklären (geht zu einem Bild an der Wand). Also, hier oben wäre das Felsenbein (auf dem Bild ist keines zu sehen). Das ist voller Löcher. Der Chirurg wird den Knochen aushöhlen und somit die Entzündung mit rausnehmen.

Carol: Wie sind die Erfolgschancen?

Dr. Riedi: Das ist eine schwierige und nicht sehr häufig gemachte Operation. Es ist wie über ein Seil gehen: Entweder kommen Sie auf der andern Seite an oder nicht.

Mutter sieht aus wie ein Häufchen Elend.

Dr. Riedi: Sie dürfen sich jetzt nicht zu viel bewegen, nicht rennen oder springen. Jede Bewegung könnte ein Ausbrechen auslösen.

Carol: Das hätten Sie mir heute morgen sagen sollen. Ich bin nämlich ein Stück nach Hause gerannt.

Dr. Riedi: Schulterzucken.

Carol: Was, wenn ich mich nicht operieren lasse?

Dr. Riedi: Wenn Sie sich nicht operieren lassen, dann sind sie nachher ein grosser Krüppel (macht eine Krüppelbewegung), oder Sie sind tot. Sonst bleiben Sie nur ein kleiner Krüppel.

Mutter: Bis wann müssen wir uns entscheiden?

Dr. Riedi: Je länger Sie warten, desto schwieriger wird die Operation, da immer mehr rausgenommen werden muß. Die Chancen werden somit immer kleiner.

Carol: Kann ich Ihre Diagnose schriftlich haben, bitte?

Dr. Riedi: Nein, das wäre viel zu viel Arbeit. Ich müsste das alles diktieren.

Carol: Kein Kommentar.

Carol: Wenn’s so schlecht um mich steht, warum fühle ich denn nichts davon? Warum geht’s mir so gut?

Dr. Riedi: Ja, es wundert mich auch, dass Sie überhaupt noch in meine Praxis laufen können, Es ist ein Glück, dass Sie von der Schwere Ihrer Krankheit nichts bemerkt haben. So wie es steht, müss…

Carol: Ein Glück?!

Dr. Riedi: Hm, hm…

Carol: Sagen Sie mal, Dr. Riedi. Wie kommt es, dass ich mich überhaupt nicht aufrege? Wer hier den Schock bekommen hat, ist meine Mutter. Aber ich?

Dr. Riedi: Ja, sehen Sie. Ein Teil Ihres Hirns ist schon so in Mitleidenschaft gezogen, so dass Sie gar nicht mehr begreifen können, was los ist, Und dadurch können Sie es auch nicht mehr richtig beurteilen. Darum scheinen Sie so gleichgültig,

Carol: Der hat sie wohl nicht mehr alle!!

Mutter: Nickt traurig.

Carol: Darf ich Ihnen erklären, warum es den Anschein macht, ich sei unbeteiligt?

Dr. Riedi: Wenn Sie wollen.

Carol: Ich erkläre ihm die Grundzüge der Neuen Medizin von Dr. G. Hamer. Des Weiteren meine Einstellung zu Krankheiten und deren Genesung. Auch, dass ich seit einigen Jahren nicht mehr zu Schulärzten sondern zu einer Naturheilpraktikerin gehe.

Dr. Riedi: Sein Kommentar: Ich kenne diese Neue Medizin nicht und habe auch kein Interesse. Alles Humbug. (Er wollte bei meiner Erklärung auch gar nicht richtig zuhören). Woher kommt dieser Arzt eigentlich. Aus Deutschland? Damit haben wir hier nichts zu tun. Ihre Naturheilpraktikerin ist keine Ärztin! Aus Herisau ist sie? Im Kanton Appenzell kann jeder ein Schild ‚raushängen und sich Heilpraktiker nennen. Das sind alles Scharlatane. Bei uns würde man diese Leute vor Gericht bringen. Und wenn das alles stimmt, was Sie sagen, dann bräuchte es ja gar keine Ärzte mehr!

Carol: Na, wenigstens etwas haben Sie begriffen.

Mutter: Kann man denn nichts Anderes machen? Mit Antibiotika?

Dr. Riedi: Nein. Die Entzündung ist zu weit drinnen. So weit reicht keine Antibiotika. Es macht auch keinen Sinn, wenn ich Ihnen noch das alte Rezept verlängere.

Wir stehen auf und gehen vor das Praxiszimmer.

Carol: Aber es muss doch nicht immer das Schlimmste sein! Es gibt doch sicher etwas für Menschen wie mich, mit so einer Konstitution. Schauen Sie mich doch ‚mal genauer an! Abgesehen von meinem Schielen (hatte sich bis dahin nicht verbessert) sieht man mir nichts an. Ich schlafe wie ein Baby, habe einen riesigen Appetit, bin fit, fühle mich ausgezeichnet.

Dr. Riedi: Ja, ich sehe Sie. Sie schielen.

Carol: Ja, und?

Dr. Riedi: Das ist das erste Anzeichen der Schwere Ihrer Krankheit! Es zeigt, wie weit sie schon fortgeschritten ist.

Carol: Der Typ spinnt.

Dr. Riedl: Hören Sie! Sie müssen selber wissen, wer der Gescheitere ist und mehr weiss… Rufen Sie mich morgen früh an, und teilen Sie mir mit, wie Sie sich entschieden haben. Aber machen Sie schnell. Es muss nicht sein, dass Sie schon morgen tot sind, es kann sich auch noch drei Monate hinziehen. Aber je länger Sie warten… Wenn Sie meine Tochter wären, würde ich Ihnen einen Tritt in den …

Carol: Danke, angekommen.

Nach einem langen Gespräch zwischen mir und meiner Mutter, bei dem ich versuche ihr zu zeigen, was für Widersprüche bei dem eben stattgefundenen Gespräch aufgefallen sind, ruft sie noch am gleichen Abend Dr. Riedi zu Hause an.

Gesprächsverlauf:

Mutter: Dr. Riedi, meine Tochter schlägt vor, erneut ein Gehirn-CT zu machen. Da könne man ja sehen, ob sich etwas verändert habe. Seit dem letzten CT sind auch schon fast zwei Wochen vergangen.

Dr. Riedi: Das hat keinen Sinn. Ist nur herausgeworfenes Geld. So eine Krankheit wird nie besser, sondern immer schlimmer.

Mutter: Aber man könnte es doch versuchen, damit man ganz sicher ist.

Dr. Riedi: Bringt nichts.

Mutter: Meine Tochter und auch ich sind gegen die Operation. Es muss Alternativen geben!

Dr. Riedi: Keine Alternativen. Die Entscheidung liegt bei Ihnen.

In den folgenden Tagen folgten noch einige Telefongespräche mit seinen Angestellten. Durch sie liess Dr. Riedi mir mitteilen, dass er mich nicht weiter behandeln werde, da ich nicht gewillt sei, mich operieren zu lassen. Nun, allzu grosse Lust, nochmals dorthin zu gehen, hatte ich eigentlich auch nicht. Wozu auch? Einen andern Arzt in Chur zu finden werde allerdings schwierig werden, meinte eine der Damen. So eine schwierige Patientin, das spreche sich herum.

Ich bat nochmals um eine schriftliche Diagnose, ohne Erfolg.

Dr. Riedi’s Angestellte waren sehr kooperativ. Besonders die eine war erschrocken über das Verhalten ihres Chefs und distanzierte sich davon in allen Bereichen.

Das Arztzeugnis wollte Dr. Riedi mir auch nur bis zum letzten Besuchstermin ausstellen, obwohl ich immer noch die von seiner Praxis verschriebene Antibiotika einnehmen musste, und ich wegen der Nebenwirkungen unmöglich zur Arbeit hätte gehen können.

Heute ist der 7. Oktober. Fast fünf Monate sind seit dem „Todesurteil“ vergangen. Mir geht es ausgezeichnet. Bin auf dem gleichen Konditionslevel wie früher. Mein Auge ist wieder in der Mitte, und ich sehe nicht mehr doppelt. Habe vor langer Zeit wieder angefangen mit dem Gleitschirmfliegen, war fünf Wochen in der USA, habe stundenlange Wanderungen unternommen.

Hätte ich auf Dr. Riedi gehört, wäre ich jetzt vielleicht tot oder auf irgend eine Weise behindert.

Was mich am wütendsten macht ist die Angst und der Schock, den dieser für mich völlig inkompetente Arzt durch seine brutale und herzlose Art meiner Mutter zugefügt hat.

Worauf hat Dr. Riedi’s Diagnose eigentlich beruht? Er hat weder ein Röntgenbild noch die CTs gesehen. Mein Ohr konnte er nur bis zum Trommelfell und nicht weiter inspizieren.

Mein Auge hat er nicht angeschaut, geschweige denn untersucht.

Wie konnte er also behaupten, ich hätte eine tödlich verlaufende Krankheit? Nur aufgrund des Gesprächs mit Dr. Schmid? Also hat er nur nachgeplappert, was ein anderer Arzt ihm erzählt hat?!

Bevor ein Arzt eine solche Diagnose stellt, sollte er da nicht etwas gründlicher nachforschen? Erneut ein Röntgenbild oder CT machen, wie wir es ihm auch vorgeschlagen hatten, was er aber kategorisch ablehnte?

Warum hat dieser Mann die Tatsache, dass es mir in jeder Hinsicht ausgezeichnet ging, einfach ignoriert? Hat es nicht in sein Krankheitsbild gepasst, und wäre es ihm vielleicht lieber gewesen, ich hätte im Sterben gelegen?

Und warum wollte er mir seine Diagnose nicht schriftlich geben, wenn er doch so davon überzeugt war? Ich musste ein Papier (liegt bei) unterschreiben, auf dem stand, dass ich von meiner tödlich verlaufenden Krankheit von ihm unterrichtet wurde!

Dr. Riedi hat mir öfters zu verstehen gegeben, dass er alles weiss und ich nichts. Ich, dummer Patient, also unbedingt auf ihn hören müsse. Nun, dieses Mal – und wie viele Male vorher schon? – hat er sich gründlich geirrt. Und mit ihm auch Dr. Schmid.

Die Zeiten, in denen alle Patienten dumm waren und von nichts eine Ahnung hatten, sind vorbei. Dies scheint dem Herrn nicht zu passen. Und wenn ‚mal einer kritische Fragen stellt und nicht einfach alles hinnimmt, so wie ich, dann wird er einfach nicht mehr behandelt.

Mein Fall hat unter den Bekannten meiner Mutter und den meinen, Kreise gezogen. Dabei sind uns ähnliche Berichte im Zusammenhang mal Dr. Riedi zu Ohren gekommen.

Wie lange darf dieser Arzt den Menschen eigentlich noch – leider viel zu oft völlig unbegründet – Angst machen und Schmerzen zufügen? Pfuschen und dann vertuschen?

Ich hoffe, dass dieser Brief bei Ihnen auf offene Ohren stösst. Es geht hier nicht um Rachegelüste. Mir ist ja nichts weiter passiert. Vielmehr hoffe ich damit zu verhindern, dass Dr. Riedi in Zukunft weiterhin solche Pfuschdiagnosen stellt und damit Menschen zu seelischen und körperlichen Krüppeln macht!

Was und ob etwas unternommen werden muss, liegt in Ihrem Ermessen.

Für weitere Informationen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüssen…

Wer Ohren hat, der höre!
Wer Augen hat, der lese!
Wer Eigenverantwortung hat, der denke darüber einmal nach …


Beilagen:
Auftrag an Klinik Stephanshom für ein Hirn-CT von Frau A. Büchel
Bericht an Frau A. Büchel (Naturheilpraktikerin) von Dr. Schmid.
Eingeschriebener Brief von Dr. Schmid an mich von Dr. Riedi aufgesetztes und von mir unterschriebenes Papier über meine Krankheit

Kopien an:
Dr. Med. J. Riedi, Grabenstrasse 9, 7000 Chur
Frau A. Büchel, Sonnenhaldenweg 18, 9 1 00 Herisau
Herrn Kantonsarzt E. Tavema, Dorf 152, 9107 Umäsch
Herrn Kantonsarzt F. Jungi, Moosbruggstr. 1 1, 9000 St.Gallen
Gesundheitsdirektion, RR A. Scherrer, Kasemenstr. 17, 9102 Herisau
Dr. H. Heizer, Mitglied Gesundheitsdirektion, Rondellestr. 2, 9 1 00 Herisau
Widmer, Mitglied Gesundheitsdirektion, Wissegg 187, 9043 Trogen
Voneschen, Mitglied Gesundheitsdirektion, Thalerstr. 14, 941 0 Heiden
Bosislo, Mitglied Gesundheitsdirektion, Mühltobel 455, 9427 Zelg
Arnold, Mitglied Gesundheitsdirektion, , Kasemenstr. 17, 9 1 00 Herisau
Guerra, Mitglied Gesundheitsdirektion, , Kasemenstr. 17, 9 1 00 Herisau
Frau E. Aepli, Mitglied Gesundheitsdirektion, Ramsenburgweg 34, 9100 Herisau


1 - Dr. Hamer nannte seine Entdeckung anfangs “Neue Medizin” später Germanische Neue Medizin und schliesslich Germanische Heilkunde. Dr. Hamer schreibt in diesem Artikel über die Benennung seiner Entdeckung.