Das Unbehagen des Patienten

DIE ZEIT, 38/2002

Gerätemedizin

von Oliver Ristau

Medizintechnik macht die Menschen gesünder – nach Ansicht von Renate Knüppel ein Irrglauben. Die selbstständige Gesundheitsberaterin aus Hamburg schreibt Briefe an Zeitungen, Minister und Ärzte. Ihr Anliegen: "Eine nur auf Technik ausgerichtete Schulmedizin treibt Schindluder mit der Gesundheit. Da wird hemmungslos operiert und weggeschnitten, hier ein Patient geröntgt und dort ein Ultraschallbild gemacht." Eine Erfolgsgarantie biete diese Technikhörigkeit nicht; im Gegenteil: Der massive Einsatz von Technik und Medikamenten verschlechtere oftmals den Zustand der Patienten, empört sich die Gesundheitsaktivistin.

Ihr Unbehagen gegenüber der großtechnischen Medizin ist kein Einzelfall. Eine Studie des Pharmaunternehmens Janssen Cilag aus Neuss hat im April ergeben, dass zwar 60 Prozent der Deutschen genauer über die neuesten Behandlungsmethoden für ihre Krankheit und 42 Prozent konkret über alternative Heilmethoden informiert werden wollen. Gerade einmal 13 Prozent glauben aber, dass die Wissenschaft – auch die Geräteentwicklung – im Sinne der Patienten handele.

Wie schlecht die Beurteilung der herrschenden Schulmedizin samt ihrer Technik und Methoden ist, überrascht nur auf den ersten Blick. Schließlich gibt es offenbar für eine Reihe von Erkrankungen trotz einer deutlichen Zunahme des technischen Niveaus wenig Heilungschancen. Beispiel Krebs: Gegen viele Arten der wuchernden Zellen existiert auch nach Jahrzehnten intensiver Forschung kein Heilmittel.

"Die Schulmedizin besticht durch ihre technische Perfektion. Das macht sie unverzichtbar für die Behandlung von Symptomen", sagt Rosemarie Berbuer. Die tieferen Gründe einer Erkrankung, so die Ärztin, die seit 25 Jahren in Waldkirch im Breisgau als Allgemeinmedizinerin tätig ist, ließen sich mit dem Einsatz von Medizintechnik allein aber nicht erkennen.

Werde etwa bei einem älteren Menschen Diabetes diagnostiziert, sei die Reaktion häufig: Das komme im Alter nun einmal öfter vor, und dem Patienten winke eine klassische Behandlung mit Insulinspritzen und täglicher Blutzuckeranalyse. Mögliche Auslöser der Stoffwechselstörung aus dem konkreten Leben des Patienten würden nicht verfolgt. Mit dieser eingeschränkten Sicht ließe sich den Krankheiten nicht beikommen. Um die Heilungschancen zu erhöhen, sei ein ganzheitliches, wissenschaftliches Konzept notwendig, so Berbuer. Und das komme zunächst einmal ohne besondere Technik aus. Obwohl promovierte Schulmedizinerin, wendet Berbuer Methoden der "Neuen Medizin" an. Hierbei werden Gehirn, Psyche und Organe als untrennbare Einheit gesehen. Ursache für die Krankheit sei, so die Ärztin, eine konkrete oder als solche wahrgenommene Konfliktsituation aus der Vergangenheit. Und die Krankheit eines Organs hinterlasse ein Abbild im Gehirn, das auch mit einer Computertomografie nachzuweisen! sei. Insofern helfe eine Behandlung des kranken Organs – auch mithilfe neuester Technik – nicht dauerhaft, wenn die Ursachen nicht beachtet würden.

ARCHIV - 2002
04.02. - Olivia Pilhar: AKH Kontrollergebnis 05.02. - Standard: Avanti Savoia! 08.02. - Jentzsch/BMfSuG an Winkler 11.02. - Dr. Hamer Aufruf 13.02. - Dr. Hamer an Schieber ÄK 28.02. - Olivia Pilhar: BG Beschluss Pflegschaft 02.03. - Winkler an Knauer GKK 07.03. - LH Pühringer an Winkler 07.03. - Welte an Teufel 12.03. - Seiss GKK an Winkler 15.03. - Gemünd an Teufel 15.03. - Gemünd an Mikich MONITOR 15.03. - Gemünd an Ulla Schmidt 17.03. - Winkler an Seiss GKK 18.03. - SalzburgerNachr: Krebsstudie Kinder 26.03. - Schmitt/StaatsMin an Gemünd 30.03. - Winkler an Sozialgericht 11.04. - ORF: Schwarzenberg bei "Vera" 15.04. - Mahr an Die Presse 15.04. - Fessel/SozMin an Welte 16.04. - Fessel/SozMin an Gemünd 21.04. - Gemünd an Teufel 23.04. - Prost LG an Winkler 30.04. - Martens/BMfGes an Gemünd Mai - Matrix 3000: Dr. Hamer über Konstellationen 06.05. - Profil: Blick in die Psyche 14.05. - Kostelka an Bimashofer 15.05. - Donner an Ulla Schmidt 28.05. - Schneider/Landtag an Jost 29.05. - Janßen/BMfG an Donner 04.06. - Donner an Ulla Schmidt 06.06. - Dr. Hamer Zulassung Spanien 17.06. - Lüth/Bundestag an Haubrich 26.06. - Janßen/BMfG an Donner 28.06. - Gemünd an Kirchner/Bundestag 28.06. - Gemünd an Pott 28.06. - Gemünd an Rau 28.06. - Gemünd an Schröder 28.06. - Gemünd an Stoiber 28.06. - Gemünd an Teufel 02.07. - Gemünd an Rubin MDR 11.07. - Janßen/BMfG an Gemünd 11.07. - Janßen/BMfG an Haubrich 13.07. - Kleine Zeitung: Savoyen 15.07. - Schröder an Gemünd 22.07. - Gemünd an Ulla Schmidt 22.07. - Gemünd an Schröder 25.07. - Haubrich an Janßen/BMfG 05.08. - Herr L. an Parteien (D) 12.09. - 10 Jahre NEWS 03.10. - Mahr an Die Presse 14.10. - Schwäb.Zeitung: Familie Savoya 18.10. - ZEIT: Unbehagen des Patienten 23.10. - Blick: Mammografie Nov. - Hallo: Impfung gegen Brustkrebs 28.11. - Dr. Hamer an Israel Shahak
Die Seite befindet sich in Aufbau