Erklärung der Eltern von Olivia

Am Sonntag, 6.8.95 erlaubte ich mir, ein Foto von Olivia mit Mutter zu machen. Sofort trat der Pfleger an mich heran und meinte, es wäre verboten, Fotos zu schießen, da diese sehr schnell von der Presse veröffentlicht würden.

Mein Recht als Vater von meiner eigenen Tochter ein vielleicht letztes Erinnerungsfoto zu besitzen, ignorierte er.

In dem folgenden Arztgespräch mit Frau Dr. Frenzel bestand diese darauf, den Fotoapparat zu beschlagnahmen. Als ich diesen aus der Tasche meiner Frau holen wollte, merkte ich, daß auch unser Zweitapparat darin war.

Wie hätten Sie reagiert? Ich griff nach dem Zweitapparat und gab ihn ab. Eine Bestätigung ließ ich mir ausstellen. Plötzlich trafen drei Sicherheitsbeamte des AKH in der Intensivstation (!!) ein und hielten mich fest. Einer von ihnen, Herr Ortner, erklärte, Fotografieren verstoße gegen die Hausordnung. Den Paragraphen konnte er nicht nennen. Mit Leibesvisite wurde gedroht. Ein Kriminalbeamter wurde gerufen.

Als ich am Gang die ausgehängte Hausordnung durchlas und kein entsprechendes Verbot las, bat ich um eine Kopie. Dies wurde mir abgeschlagen. Im ganzen Bereich der Gänge war keine Verbotstafel diesbezüglich angebracht. Als ich neuerlich das AKH betreten wollte, wurde mir ein unbefristetes Besuchsverbot ausgesprochen.

Ich bin ein absolut gewaltfreier und beherrschter, eher ruhiger Mensch. Auch die vorhergehende Festnahme verlief völlig ruhig, ohne Aufsehen. Jede andere Darstellung ist Lüge.

Aber auch meine Geduld und mein überstrapaziertes Einsehen hat seine Grenzen. Schikanieren und gezielte Verbreitung von Lügen über meine Person veranlaßten mich, auch gegen den Willen vom AKH dieses Foto zu veröffentlichen. Dieses Foto zeigt nicht nur meine Tochter, es zeigt vielmehr ein "chemobehandeltes" Kind, aber vermutlich so, wie es in letzter Zeit vermieden wurde, zu zeigen.

"Chemogequälte" Kinder leiden, erbrechen und fallen oft vor Schwindelgefühl um. Ein lachendes, lustiges "Chemokind" ist eher die Ausnahme als die Regel. Trotzdem werden aber gerade solche Fotos veröffentlicht.

Nun, zur Zeit wurde meine Besuchszeit auf eine Viertelstunde sanktioniert. Gleich nach dem obigen Vorfall wurde auch unserem Vertrauensarzt Dr. Langer der Zutritt zum Kind neuerlich verwehrt.

Gestern, 7.8.95, durften wir aber beide zu Olivia. Ich mußte um einen Termin ersuchen. Herr Dr. Waldhauser hatte um 18:00 Uhr Zeit für den Vater von Olivia. Ein Gespräch mit ihm unter Beisein meiner Frau Erika fand statt. Einleitend erklärte er, daß ich meine Aktivitäten (Faxe) ruhig einstellen könne, Olivia würde ich nicht rausbekommen. Den Kontakt zu Dr. Hamer und den Medien solle ich unterbrechen und mich ausruhen. Interessant ist seine Erklärung über die Entstehung der Metastasen:

Vom Tumor (vielleicht Wilmstumor) ausgehende, außer Rand und Band geratene Nierenkrebszellen wandern über die Arterie zur Leber und Lunge, setzen sich fest und vermehren sich dort weiter. Typisch hierfür wären die Rundherde. Eine histologische Untersuchung würde dann an Leber und Lunge wildwachsende Nierenzellen zeigen.

Ich brauche kein Dr. Hamer zu sein, um diese Aussage zu belächeln. Das ist Theorie pur oder Glaube an was-weiß-ich-was, aber keine Wissenschaft.

Ich fordere Beweise über diese Metastasenentstehung, Fotos von wandernden Krebszellen in einer Arterie und einen histologischen Beweis, daß auf z.B. Leber oder Lunge ein Nierengewebe wachsen kann. Und weiters eine histologische Differenzierung zwischen Metastasen und Karzinom und den Beweis dafür, daß man bereits am CT hierbei unterscheiden kann. Oder stoße ich wieder auf ein Theoriegebäude?

Mein krebskrankes Kind, unsere krebskranken Kinder werden einer unbewiesenen und unbeweisbaren Hypothese entsprechend zwangstherapiert!

Ich fordere die Schulmedizin auf, öffentlich über das von ihr vertretene Krebsgeschehen reproduzierbare Beweise vorzulegen. Wenn sie das nicht kann, fordere ich sie auf, ebenfalls öffentlich Dr. Hamers Naturgesetzmäßigkeiten zu widerlegen. Wenn sie das ebenfalls nicht vermag, soll sie zumindest versuchen, sich bei den Hinterbliebenen der "Chemoopfern" und den "Chemogeschädigten" zu entschuldigen.

Wie gesagt, zur Zeit darf ich mein Kind Olivia eine Viertelstunde am Tag besuchen und ihr "beistehen". Wie lange noch? Zur Zeit fordere ich noch eine medizinische Klarstellung, die innerhalb eines Tages erbracht werden könnte. Und nicht nur wir Eltern von Olivia haben ein Recht darauf. Es betrifft uns alle.

Warum gewährt man uns das nicht? Wer bestimmt darüber? Warum werden wir nicht aufgeklärt?

Wie lange müssen/dürfen wir diese Fragen stellen?

Hochachtungsvoll...

Die Arbeitsgruppe der Germanischen Heilkunde wünscht Ihnen frohe Wintertage!
Frohe Wintertage!
ARCHIV - 1995
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