Wallner an Krainer

Der Bürgermeister der Marktgemeinde Burgau

Betrifft: "Zentrum für Neue Medizin"

Burgau, am 15.5.1991

Sehr verehrter Herr Landeshauptmann Dr. Josef Krainer!

Ergänzend zu meinem Brief vom 10.5.1991 darf ich Dir mitteilen, daß ich aus sicherer Quelle erfahren habe, daß die Ärztekammer ein Rundschreiben an alle umliegenden Ärzte gerichtet hat.

In dem Schreiben ist angeführt, daß Dr. Hamer auch in Österreich Berufsverbot habe und auch die Anwendung der Erkenntnisse seiner "NEUEN MEDIZIN" durch andere Ärzte nicht gestattet sei!!

Es ist deshalb eine klärende Antwort der Stmk. Landesregierung auf die Bitte der Ärzte und Patienten in der Petition vom 2.3.1991 nach freier Wahl der Behandlungsart, um die ich im Schreiben vom 10.5.1991 gebeten habe, dringend erforderlich.

Ich möchte Dich noch kurz über eine spektakuläre Operation im LKH Fürstenfeld informieren:

Dr. Hamer brachte einen Patienten aus Nürnberg nach Absprache mit Prim. Univ.-Prof. Stenzl ins LKH nach Fürstenfeld, weil die deutschen Kliniken eine Operation, wie Dr. Hamer diese durchgeführt haben wollte, mit der Begründung ablehnte, der Patient lebe ohnehin nur mehr 14 Tage und der ganze Bauch sei voller Metastasen ...

Prim. Dr. Stenzl erklärte sich nach anfänglicher Skepsis durch das Bitten des Patienten bereit, die Operation nach Dr. Hamer durchzuführen und erlebte eine große Überraschung: Es war, wie Dr. Hamer gesagt hatte – eine riesige, vollkommen abgekapselte 20 kg schwere Nierenzyste, die entfernt wurde – und keine einzige Metastase!

Dr. Stenzl sagte während der Operation wörtlich:

"Um Gottes Willen, es ist genauso, wie Dr. Hamer es gesagt hatte. Das haben wir nicht gewußt ... dann war ja bei solchen Fällen alles verkehrt, was wir bisher gemacht haben!"

Dies wollte ich Dir noch ergänzend mitteilen und bitten um rasche Antwort auf den Brief vom 10.5.1991.

Ich wünsche Dir einige geruhsame Pfingsttage und verbleibe

mit freundlichen Grüßen Dein
(Unterschrift)