Dr Hamer an Dekan Voigt (16.03.82)
Dr. med. Ryke Geerd Hamer
Facharzt für Innere Medizin
Tübingen, a Stadtgraben 19
Tübingen, 16.03.82
An die
Medizinische Fakultät Tübingen,
Habilitationsausschuß
z.Hd. Se. Spektabilität
dem Herrn Dekan der Med. Fakultät
Prof. Dr. Med. Voigt
Betr.: meine Habilitationsarbeit "Das HAMER-SYNDROM und die EISERNE REGEL DES KREBS"
Sehr geehrter Herr Professor Voigt!
Inzwischen scheint in der Beurteilung meiner Habilitationsarbeit eine Wende eingetreten zu sein, wie sich aus einem Gespräch ergeben hat, das ich heute mit Herrn Prof. König von der Univ.-Frauenklinik geführt habe.
Herr Prof. König deutete an, daß möglicherweise oder sogar wahrscheinlicherweise die Prüfer, die vom Habilitationsausschuß eingesetzt worden sind, die Untersuchungsergebnisse meiner Kasuistik gar nicht (mehr) anzweifeln würden. Ich halte diese Einstellung nach dem bisherigen Verlauf und der absolut exakten Reproduzierbarkeit der Ergebnisse, die ich ja glaube, inzwischen genügend nachgewiesen zu haben, für logisch konsequent und angemessen.
Wir sind so verblieben, daß Herr Prof. König sich dafür einsetzen will, daß Herr Prof. Schrage mir über die Fakultät evtl. bis zur nächsten Woche darüber Auskunft geben wird, ob er an der Kasuistik sachlich oder vom Ergebnis her irgendeine Beanstandung hat. Ich selbst werde bis dahin die restlichen Protokolle über meine Untersuchungen an der Univ.-Frauenklinik Kiel und am Tumorzentrum Köln über die Fakultät den beiden Prüfern, Prof. Waller und Prof. Schrage zugänglich machen.
Für mich ergibt sich dadurch insofern eine ganz neue Sachlage, als dadurch natürlich eine neue Diskussionsgrundlage eröffnet wäre. Wir könnten die Richtigkeit der Ergebnisse als gegeben annehmen und brauchten nur noch die sich daraus ergebende onkolog. Frage diskutieren, ob daraus nunmehr streng kausal logisch die Krebsentstehungstheorie folgert:
Der Krebs ist primär ein Programmierungsfehler des Gehirns, so stark und so lange die Fehlcodes vom Großhirn zur peripheren Zelle gesendet werden, entartet die Zelle und schreitet die Entartung weiter fort. Stoppt der Programmierungsfehler, stoppt auch der Krebs, bzw. das Krebswachstum.
Bei dieser Diskussion habe ich ja bereits schon einige gewichtige Bundesgenossen, u.a. Herrn Prof. Bock, der ja meinte, wenn die Ergebnisse der EISERNEN REGEL DES KREBS objektivierbar nachgeprüft, bzw. reproduzierbar seien, glaube er auch an meine Entstehungstheorie, Lokalisationstheorie und Verlaufstheorie, kurz an die Annahme, daß es sich wirklich um einen Programmierungsfehler im Gehirn handeln müsse.
Sinn der Sache wäre es, daß man im Kreise von versierten Onkologen weiterdiskutieren könnte über den Krebs im Allgemeinen, also über den gynäkologischen Krebs hinaus.
Ich sende deshalb den Kollegen Prof. Waller und Prof. Schrage die diesem Brief beigefügten ersten 3 Untersuchungsprotokolle über Bronchial-Carcinome vom Tumor-Zentrum Köln. Bisher habe ich 31 Fälle untersucht. Sie sind alle exakt nach der EISERNEN REGEL DES KREBS verlaufen. Es ist deshalb nicht anzunehmen, daß sich bei weiteren 100 oder 200 daran etwas ändern sollte.
Ich würde es begrüßen, wenn ich evtl. in der Med. Klinik Tübingen, an der ich früher ja selbst tätig war, die Möglichkeit hätte, z.B. Magen-Carcinom-Fälle oder Colon-Ca-Fälle auf den diesen Erkrankung zugrunde liegenden Konfliktinhalt zu untersuchen.
Schließlich möchte ich die Fakultät nochmals eindringlich bitten, nicht meinetwegen, sondern der Patienten wegen, die Angelegenheit rasch wissenschaftlich zu entscheiden. Unsere Patienten sterben uns darüber, und wir könnten ihnen sehr gut helfen, indem wir den Primärkonflikt ausräumen würden. Leider wurde mir das an der Klinik in Kiel nicht gestattet. Aber wie die Herren sehen können aus den Protokollen, hätte es in einem Großteil der Fälle sehr wohl eine aussichtsreiche Therapie gegeben, die ich vorgeschlagen habe.